Ortsentwicklung:Das neue „Tor zu München“

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Viel Neues auf 30 000 Quadratmeter: ein Modell des künftigen Planegger Bahnhofsareals. (Foto: Catherina Hess)

Der Planegger Gemeinderat billigt ein städtebauliches Grobkonzept zum Bahnhofsareal zwischen der ehemaligen Gaststätte Heide Volm und der Germeringer Straße. Nun folgt die Detailplanung.

Von Rainer Rutz, Planegg

Das neue Bahnhofsareal in Planegg nimmt Gestalt an – vorläufig nur auf dem Papier: Der Gemeinderat billigte am Donnerstag das städtebauliche Grobkonzept samt Rahmenplanung und gab damit den Startschuss für die nun anstehende Detailplanung und den endgültigen Bebauungsplan. Stephanie Meyer vom Planegger Bauamt und Architekt Marc Hofmann vom Büro 03-Architekten aus München stellten die wichtigsten Aspekte vor. Vorangegangen waren in den vergangenen Monaten fünf intensive, nicht öffentliche Arbeitstreffen mit Gemeinderäten und – vor einigen Wochen – eine Veranstaltung nur für Bürger, die noch Vorschläge und Kritik einbrachten.

Die Ergebnisse dieser Veranstaltung bilden den städtebaulichen Rahmen für die Bebauung des 30 000 Quadratmeter großen Grundstücks zwischen dem ehemaligen Gasthaus Heide Volm und der Germeringer Straße entlang der Bahnstrecke. Das Konzept kann bis zur Präsentation des Bebauungsplans voraussichtlich in einem Jahr noch modifiziert werden.

„Die erste Phase ist nun abgeschlossen“, sagte Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU). Die Neuentwicklung des Quartiers stellt die größte städtebauliche Herausforderung Planeggs jemals dar und führt letztlich, das wurde an diesem Abend immer wieder betont, zu einem veränderten Stadtbild der 12000-Einwohner-Kommune. Schwerpunkte sind die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, eine völlige Veränderung des zentralen Bahnhofsplatzes, Freibereiche mit hoher Aufenthaltsqualität, eine Bike-and-ride-Anlage, ein zentraler Supermarkt, zwei Kinderbetreuungseinrichtungen, neue Fußgänger- und Radverbindungen – also: „Die Schaffung eines städtebaulich ansprechenden Entrees mit hohem Wiedererkennungswert“, wie Planer Marc Hofmann sagte.

Ganz zentral und auch von den Bürgern gewünscht seien zwei Punkte: „Die Erhaltung des Kastaniengartens beim Heide und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.“ Im Kastaniengarten soll es auf jeden Fall eine anspruchsvolle Gastronomie geben. Für die rund 300 Wohnungen werden noch Wohn-Modelle gesucht. Alles sei möglich, so der Bürgermeister: „Nachhaltigkeit und Fassadengrün sind zentrale Forderungen.“

Mit der Nachbargemeinde Krailling sucht man eine Lösung für offene Verkehrsfragen

Der Busplatz erhält vier Haltestellen für fünf Linien. Die verschiedenen Anbindungsmöglichkeiten prüft bereits ein Verkehrsgutachter. Dabei geht es vor allem um die Anbindung an die Germeringer Straße, die nur für direkte Anwohner möglich sein soll – eine Durchfahrt auf die Bahnhofstraße wird ausgeschlossen. Auf der Bürgerversammlung wurde die Befürchtung laut, dass die Nebenstraßen überlastet werden könnten – vor allem durch zusätzlichen Verkehr aus Krailling. Die Nachbargemeinde baut im Anschluss an das Heide-Grundstück rund 200 Wohnungen, deren Anschluss noch ungeklärt ist. Im Vorfeld gab es zwischen den beiden Bürgermeistern Rudolph Haux (FDP) aus Krailling und Hermann Nafziger Streit darüber; jetzt will man kooperieren. Ausgebaut werden soll der Höhenweg als fußläufige Verbindung zwischen den Gemeinden.

Die meisten Gemeinderäte zeigten sich stolz über die Entwicklung, Peter von Schall-Riaucour (Pro Planegg und Martinsried) sprach enthusiastisch vom neuen „Tor zu München“, das Planegg nun werde. Darauf könne man stolz sein. Auf eine entsprechende Frage von Felix Kempf (SPD) kündigte Bürgermeister Nafziger zudem ein „eigenes Energiekonzept“ für das neue Quartier an.

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