Gegen das Vergessen gibt es nur wenige Möglichkeiten. Das Ausgraben von Erinnerungen, auch wenn es schmerzhaft ist. Das Erzählen, auch wenn einem dabei die Stimme versagt. Und das Niederschreiben von Gehörtem und selbst Erlebtem, auch wenn die Mauern in den Köpfen noch so hoch sind. Martin Wolf hat diese Mauern eingerissen und einem ganzen Ort beigebracht, sich an das dunkelste Kapitel der eigenen Geschichte zu erinnern – mit den Mitteln eines Schülers.
80 Jahre KriegsendeDie vergessenen Zwangsarbeiter von Ottobrunn
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In der damals noch zu Unterhaching gehörenden Siedlung gab es von 1944 bis Ende April 1945 ein KZ-Außenlager, dessen Häftlinge in der Luftfahrtforschungsanstalt ausgebeutet wurden. Ein Gymnasiast hat diesen lange verdrängten Teil der Ortsgeschichte einst recherchiert und aufgeschrieben.
Von Martin Mühlfenzl, Ottobrunn

80 Jahre Kriegsende:Als Brunnthal zum Schrottplatz der Kampfflugzeuge wurde
Am 9. April 1945 entdeckt ein US-Pilot zufällig im Wald bei Brunnthal deutsche Düsenjets und Bomber, welche die Wehrmacht vor Luftangriffen der Amerikaner auf die Flugplätze Riem und Schleißheim versteckt haben. Am Ende des Tages sind rund 70 Maschinen zerstört – es ist die Vorbereitung für den Vormarsch der Bodentruppen auf München.
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