Ottobrunn:Wunschkonzert der Jugendlichen

Ottobrunn: Bei einer gut besuchten Jugendbürgerversammlung in Ottobrunn brachten viele Kinder und Jugendliche ihre Ideen ein.

Bei einer gut besuchten Jugendbürgerversammlung in Ottobrunn brachten viele Kinder und Jugendliche ihre Ideen ein.

(Foto: Claus Schunk)

Vom Müllaufräumen bis zu Baumpflanzaktionen reichen die Anträge in Ottobrunn

Von Mariella Kockler, Ottobrunn

Weniger Müll auf den Straßen und in den Grünanlagen von Ottobrunn: Das wünscht sich Chiara für ihre Gemeinde und ist bereit, beim Müllaufsammeln auch selbst mitzuhelfen. Mit ihren sieben Jahren war sie die jüngste Antragstellerin auf der dritten Jugendbürgerversammlung im Wolf-Ferrari-Haus, bei der sich Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) am Donnerstagabend erneut geduldig den Wünschen und Anliegen von Ottobrunner Kindern und Jugendlichen widmete. Mit circa 20 jungen Teilnehmern war die Veranstaltung deutlich besser besucht als im vergangenen Jahr. Neben dem Bürgermeister waren außerdem Repräsentanten des Gemeinderats, der Gemeindeverwaltung, der Polizei und des Kreisjugendrings anwesend.

Einen weiteren Antrag stellten die beiden neunjährigen Buben Mustafa und Maxi. Sie würden gerne mehr Bäume auf dem Abenteuerspielplatz und auf freien Grünflächen pflanzen. Auf die Frage Loderers, ob sie dafür denn mit dem eigenen Spaten anrücken wollten, antwortete Mustafa, sie hätten es sich so vorgestellt, dass die Erwachsenen ihnen vielleicht dabei helfen. Loderer versprach, bei der nächsten Bepflanzungsaktion des Bauhofs dürften die Buben dabei sein und die Gärtner tatkräftig unterstützen. Um die Abholzung von Bäumen sorgt sich Lukas, 10. Er schlug deshalb vor, dass in den Schulen mehr Laptops angeschafft werden, damit insgesamt weniger Papier verbraucht wird. Dazu erläuterte Wolfgang Walter, Leiter des Hauptamts, den Kindern, dass es schon einen aktuellen Beschluss darüber gebe, dass einige Schulen Schritt für Schritt mit Tablets ausgestattet würden. Es werde versucht, diese testweise in den Unterricht zu integrieren.

Auch über den Fußballplatz am Haidgraben wurde diskutiert. Miriam, 11, wünschte sich ein Toilettenhäuschen am Spielfeldrand, außerdem fragte sie, warum die Kunstrasenplätze im Winter nie geräumt würden. Loderer sagte, dass die Eisschicht in den vergangenen Tagen dort zu dick gewesen sei, um sie so leicht abzutragen. Mit dem Antrag auf das Toilettenhäuschen jedoch versprach er, sich im Gemeinderat zu befassen. Darüber hinaus wurde gefordert, härter gegen Hundehalter durchzugreifen, die auf der Eichendorfwiese die Hundehaufen nicht ordnungsgemäß beseitigten sowie dass die Buslinie 229 und 210 nach Schulschluss entweder öfter fahren oder längere Busse eingesetzt werden sollten. Loderer wies darauf hin, dass zu Stoßzeiten schon Verstärkerbusse außerhalb des Fahrplans eingesetzt würden und dass Verspätungen, gerade im Winter, aufgrund der Verkehrslage leider vorkämen. Trotzdem könne er sich einen Fünf-Minuten- Takt für die Linie 210 in Zukunft durchaus vorstellen.

Das letzte Anliegen des Abends brachte Pfadfinderin Alexandra,15, vor: Seit die Wiese vor ihrem Gruppenhaus in Richtung Neubiberg bebaut wurde, fehlt den Pfadfindern der Platz, um den Jüngeren das Pfadfinderhandwerk praktisch in der Natur zu zeigen - beispielsweise wie ein Zelt aufgebaut wird. Deshalb hoffen sie, dass die Gemeinde eine Wiese hinter dem Haus zur Verfügung stellt. Sie hätten zwar den Wald um das Haus herum, doch dort gebe es nun mal gar kein Licht, vor allem wenn es im Winter so früh dunkel werde, sagte die Pfadfinderin. Loderer konnte den Jugendlichen jedoch wenig Hoffnung machen. Den Bereich westlich des Pfadfinderhauses brauche die Gemeinde als Lagerplatz, unter anderem für den Schnee im Winter.

Anders als im vergangenen Jahr wurden den Kindern und ihren Anträgen diesmal keine Paten aus dem Gemeinderat zugeteilt. Der Kreisjugendring hatte so entschieden, um die Veranstaltung insgesamt etwas lockerer und kindgerechter zu gestalten. Stattdessen wurden die Kontaktdaten der Kinder und Jugendlichen notiert. Dadurch soll ermöglicht werden, dass das Rathaus die Antragsteller über weitere Maßnahmen und Aktionen, die auf ihre Anliegen folgen, persönlich informiert.

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