Ottobrunn:Vorsicht, Baum fällt

Im Gemeindewald finden Aufräumarbeiten statt

Dem Wald geht es schlecht. Das ist keine ganz neue Erkenntnis; spätestens seit den Achtzigerjahren setzte sich in Deutschland die Erkenntnis durch, dass die Wälder massiv bedroht sind. Dass dies auch heute noch so ist, werden die Ottobrunner Bürger von diesem Montag an mehrere Tage lang hautnah miterleben können. Das Amt für Landwirtschaft und Forsten Ebersberg wird im Auftrag der Gemeinde im Ottobrunner Gemeindewald zahlreiche Sicherungsmaßnahmen erledigen, die aufgrund klimatischer Veränderungen und mehrerer besonderer Naturereignisse notwendig geworden sind.

Michael Matuschek vom Amt für Landwirtschaft machte bei der Bürgerversammlung in der vergangenen Woche deutlich, dass die Schäden im Ottobrunner Wald erheblich seien. Enormen Anteil daran hätten das Orkantief Niklas aus dem Jahr 2015 sowie die Hitzewelle samt eklatantem Rückgang der Niederschläge im selben Jahr. Hinzu komme, sagte Matuschek, dass der Klimawandel und die der damit verbundene Temperaturanstieg dem "Waldökosystem" enorm zusetzten. In Ottobrunn sei vor allem die Birke betroffen. "Vor allem viele Bäume am Rande der Bebauung müssen gefällt werden", sagte Matuschek. Zahlreiche Bäume seien auch vom Borkenkäfer befallen. Es werden dabei große Maschinen zum Einsatz kommen, darunter ein sogenannter Harvester, ein Holzvollernter, der die Bäume mit einem riesigen Greifarm gewissermaßen sanft niederlegt. Das Holz, sagte der Experte, werde anschließend im Wald verbleiben. In der Münchner Schotterebene, sagte Matuschek, haben es die Bäume schwer, den Untergrund zu "durchwurzeln". Daher würden sie bei Stürmen auch leichter "umfallen". Das abgetragene Holz aber bilde eine neue Humussschicht, die zudem auch Wasser speichert.

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