Osterbrunnen sind in München und Bayern bekannt, aber Osterbäume? In Ottobrunn gibt es sie erst seit der Corona-Zeit. Als man Abstand voneinander halten musste, kam Erika Aulenbach auf die Idee, statt gemeinsam den Brunnen zu schmücken, könnten die Vertreter der verschiedenen Vereinigungen die auf dem Rathausplatz in Kübeln stehenden Bäumchen österlich schmücken. Jeder für sich und ohne Ansteckungsgefahr. Die Idee wird seitdem weitergeführt. Doch jetzt gesellt sich ein ganz besonderes Exemplar vor dem Wolf-Ferrari-Haus hinzu: Der ukrainische Osterbaum.
Als in der Gemeinde bekannt wurde, dass Mitglieder des Frauenkreises St. Otto, des Freundeskreises der Partnergemeinden, der Jugendfreizeitstätte und weiterer wieder jeweils ein Ostereierbäumchen vor dem Rathaus schmücken, erreichte Erika Aulenbach eine Anfrage des Helferkreises Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: Ukrainische Frauen und Kinder würden sich beim Ostereiermalen und Bäumchenschmücken gerne beteiligen.
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Die Seniorenbeauftragte der Gemeinde Ottobrunn stimmte ohne Zögern zu und freute sich über die schöne Gelegenheit, hier Familien der vom Helferkreis insgesamt 250 betreuten Menschen zu beteiligen und zu integrieren.
Ukrainische Kinder sind seit Tagen tätig
Da aber alle Rathaus-Bäume ihre Zuständigen hatten, galt es, einen weiteren zu finden. Gemeinderat Matthias Klebel, der 1987 den gleichnamigen Garten- und Landschaftsbaubetrieb gegründet hat, erklärte sich schnell bereit, vor dem Wolf-Ferrari-Haus ein weiteres Bäumchen aufzustellen, das die Familien aus dem kriegserschütterten Land schmücken können. Gut ein Dutzend ukrainischer Kinder ist nach Auskunft des Helferkreises schon seit Tagen eifrig mit Pinsel und Farbe tätig; die Buben und Mädchen bemalen Eier mit Tieren, Figuren, aber auch Wünschen und Erinnerungen aus ihrer alten und neuen Heimat. Am Samstag, 1. April, können die Kinder ihre bunten Eier an den Baum, aber auch an den Osterbrunnen auf dem Rathausplatz hängen und sollen als Belohnung ein kleines "Ostertütchen", gefüllt mit leckerer Schokolade oder Backwerk, erhalten, das ansässige Firmen gespendet haben.
Damit nicht genug, denn der Baum wird nach der Osterzeit in Ottobrunn einen endgültigen Platz erhalten. Wo dieser sein wird, muss noch mit Hilfe des Bauamts geklärt werden. Am 25. April, der deutschlandweit seit 70 Jahren als "Tag des Baumes" gefeiert wird, soll das Ukraine-Bäumchen mit einem Grillfest für alle Beteiligten unter Anleitung von Matthias Klebel an seine neue Stelle kommen. Dann wird es nächstes Jahr vielleicht dort österlich geschmückt.
Osterbrunnenfest mit Osterbaum-Schmücken, Samstag, 1. April, von 9 Uhr an auf dem Rathausplatz Ottobrunn, um 12 Uhr wird der Brunnen gesegnet.
