Ottobrunn:Neue Partner für die Mittagsbetreuung

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Die Gemeinde setzt bei der nachschulischen Versorgung an den Grundschulen auf Anbieter wie den Verein Bildungswerkstatt

Von Daniela Bode, Ottobrunn

Demnächst wird der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt München-Land (Awo) neben dem Betrieb der Ganztagsschule an der Grundschule an der Lenbachallee in Ottobrunn auch die Trägerschaft für die dortige Mittagsbetreuung übernehmen. Das Vorgehen hat der Gemeinderat vor Kurzem beschlossen. Es ist nur eine der Änderungen bei der nachschulischen Betreuung an den Ottobrunner Grundschulen, die in nächster Zeit anstehen. Denn auch an den anderen zwei Grundschulen soll die Mittagsbetreuung von einem anderen Träger übernommen werden. Hintergrund ist, dass Ingrid Eichhorn-Menzel, die langjährige Vorsitzende des Vereins, der die Mittagsbetreuungen an allen drei Schulen bisher organisierte, darum gebeten hatte, diese abzugeben. Einerseits habe sie keine geeigneten Nachfolger gefunden, wie sie der SZ sagte. Andererseits wolle sie nicht mehr auf die Ferien angewiesen sein, wenn sie verreisen wolle. "Die Kinder und die Mitarbeiter werde ich bestimmt vermissen, da wir alle ein gutes Verhältnis zu einander haben", sagte sie.

Auch bei der Grundschule an der Albert-Schweitzer-Straße hatte die Gemeindeverwaltung mit dem Träger der dortigen Ganztagsschule, dem Kreisjugendring (KJR) München-Land, wegen einer möglichen Übernahme der Mittagsbetreuung gesprochen. Zuletzt gab es jedoch noch keine abschließende Entscheidung, unter anderem stand eine Kalkulation noch aus, wie es von der Gemeindeverwaltung hieß.

Bei der Grundschule an der Friedenstraße verhält es sich etwas anders, da dort bisher kein Ganztagszug eingerichtet ist. Schon länger wünschen sich Eltern und Elternvertreter weitere Räumlichkeiten für die Nachmittagsbetreuung an der Schule. Die SPD hatte bereits 2019 einen Antrag gestellt, zu untersuchen, ob dort auch ein Ganztagszweig eingerichtet werden könnte. Schon eine Weile besteht daher der Plan, ein architektonisches Gesamtkonzept für die Schule zu erstellen, wie diese modernisiert und erweitert werden kann. Ziel ist es, auch dort eine Ganztagsschule einzurichten. Die Gemeinde will damit auch dem von 2026 für Grundschüler geltenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung Rechnung tragen. Unter anderem hat sich die Gemeinde bereits Konzepte der Träger von Ganztagsschulprojekten in Ottobrunn, also der Awo und des KJR angesehen. Derzeit sind die Gemeindeverwaltung und die Schulleitung mit einem ganz neuen Akteur im Gespräch, und zwar dem Verein Bildungswerkstatt. Dieser ist laut Beschlussvorlage ein "qualifizierter Kooperationspartner bei der Ausgestaltung von Ganztagsbildung". Der Gemeindeverwaltung sagt es unter anderem zu, dass der Verein bereits Pilotprojekte im so genannten kooperativen Ganztag betreut. Bei diesem Modell können sich Eltern zwischen zwei Varianten entscheiden, einer flexiblen und einer rhythmisierten. Laut Verwaltung hat der Verein in Vorgesprächen die Bereitschaft signalisiert, eine Trägerschaft für die Mittagsbetreuung an der Grundschule an der Friedenstraße gegebenenfalls zu übernehmen. Denn die Idee der Gemeinde ist, die Mittagsbetreuung einem Träger zu übergeben, der in der Zukunft möglicherweise auch einen Ganztagsbetrieb dort übernehmen könnte.

Auf einen neuen Antrag der SPD hin wurde vor Kurzem zudem eine Arbeitsgruppe gegründet, die weitere Ideen zur Verbesserung der Mittagsbetreuungssituation an der Schule an der Friedenstraße zusammenträgt.

© SZ vom 15.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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