Wer würde nicht gern von ihr aufgefordert und übers Parkett geführt werden? „Die Liebe tanzt mit dir“ – so hat Regisseur Bernd Seidel seine wohl letzte Produktion für das Wolf-Ferrari-Haus in Ottobrunn genannt, die am Samstag, 11. Oktober, uraufgeführt wird und als selbst konzipierte Theaterrevue gleichsam einen Generalangriff auf die Sinne verspricht. Die Inszenierung verbindet Schauspiel, Gesang, Tanz und Performancekunst zu einem mutmaßlichen Bühnenereignis.
Zu den Mitwirkenden gehören Gloria Gray und Marc-Andree Bartelt, die mit Gesang und Spiel als Paar durch „alle Stationen der Liebe“ reisen, wie es in der Ankündigung heißt, sowie der Butoh-Tänzer Stefan Maria Marb, der drehende Derwisch Boris Kammin und die klassischen Tänzer Julia Bottenhorn und Oliver Exner. Hinzu kommen die Stereo-Sisters Anina und Anouschka Doinet, die das Geschehen wie ein kleiner griechischer Chor kommentieren. Die Kompositionen stammen von Masako Ohta. Und als Special Guest wird die auch international erfolgreiche Schauspielerin Marianne Sägebrecht („Out of Rosenheim“, „Der Rosenkrieg“) auftreten.
Für Seidel, der als künstlerischer Berater dem Wolf-Ferrari-Haus schon lange verbunden ist und viele Jahre dort als durchaus exzentrischer Exponent des freien Theaters seine ungewöhnlichen Produktionen auf die Bühne brachte, wird es die finale Inszenierung in Ottobrunn sein. Und er geht emotional noch mal in die Vollen: „Gerade in Zeiten, in denen die Stimmen von Egoismus, Spaltung und rauem Ton übermächtig scheinen“, soll ein kraftvolles künstlerisches Zeichen gesetzt werden: „Getragen von der Überzeugung, dass ohne Liebe, Zusammenhalt und Menschlichkeit kein Aufbruch gelingen kann.“
In seinem „Liebes-Epos“ will Seidel den Bogen spannen von Geburt bis Neubeginn, durch Ekstase, Symbiose und Liebestod.
Die Vorstellung von „Die Liebe tanzt mit dir – ein Liebes-Epos“ beginnt um 19.30 Uhr. Karten gibt es über https://wfh-ottobrunn.de respektive Reservix.
