Ottobrunn:Herr der Finger

al di meola

Ob Al Di Meola wirklich der schnellste Gitarrist der Welt ist, sei dahingestellt. Einer der neugierigsten und innovativsten auf jeden Fall.

(Foto: Veranstalter)

Der Jazz- und Fusion-Gitarrist Al Di Meola ist nicht nur ein erstaunlicher Virtuose, sondern war auch stets Wegbereiter für neue Sound- und Stilkombinationen. Im Juni gastiert er in Ottobrunn

Von Udo Watter, Ottobrunn

Schnellster Gitarrist der Welt. Herr der Finger, Ikone der Fusion-Bewegung. Pionier des Ethno-Jazz-Rock. Der US-amerikanische Gitarrist Al Di Meola, der für seine mittlerweile 60 Jahre immer noch ganz schön jung aussieht, vereint viele Superlative auf sich ist - die beziehen sich aber eben nicht nur auf seine stupende Virtuosität und seine atemberaubende Fingerfertigkeit.

Der 1954 in Jersey City geborene Grammy-Gewinner ist einer, der stets seinen musikalischen Horizont zu erweitern versucht. "Es muss einem beim Komponieren gelingen, das Offensichtliche zu vermeiden und sich immer wieder selbst neu zu erfinden", erklärt Al Di Meola. Am Samstag, 13. Juni, wird dieser Weltstar des Jazz bei den Ottobrunner Konzerten im Wolf-Ferrari-Haus auftreten. Johannes Tonio Kreusch, selbst klassischer Gitarrist und mit seinem Bruder Cornelius Claudio Kreusch künstlerischer Leiter der Reihe ter der Konzerte, freut sich: "Er ist ein Wegbereiter, einer, der viele Gitarristen inspiriert hat und immer wieder neue Wege gegangen ist. Und deshalb passt er auch so gut zu den Ottobrunner Konzerten." Mit seinen Stilwechseln, ästhetischen Querverweisen und seiner experimentellen Lust kombiniert Di Meola Jazz, Latin-Sounds und Blues zu einem aufregenden Gesamtkunstwerk. Legendär ist auch das 1981 erschienene Live-Album "Friday Night in San Francisco", das er gemeinsam mit John McLaughlin und Paco de Lucia aufgenommen hatte, und einen besonderen Höhepunkt in seiner Karriere darstellt: das Album gilt als Genre-Klassiker und wurde mehr als zwei Millionen Mal verkauft.

In Ottobrunn wird der US-Amerikaner, der mittlerweile ein Appartement in München und hier sein privates Glück gefunden hat, als Teil eines Trios auftreten und sein Programm "Beatles and more" präsentieren. Aber auch Adaptionen der Tango-Nuevo-Legende Astor Piazzolla, mit der sich Di Meola schon 2007 in einem Album eingehend beschäftigte, wird er spielen sowie eigene Songs: alte Klassiker ebenso wie neue Stücke, darunter vielleicht auch "Stephanie's Theme", das in München entstanden ist. Al Di Meola, dessen Spiel auch charakteristisch ist durch den häufigen Einsatz perkussiver Techniken, wird nach dem Konzert im Gespräch "Meet the Artist" Rede und Antwort stehen. "Es ist toll, ihn in intimen Rahmen zu erleben und ihm so nahe zu kommen", sagt Johannes Tonio Kreusch. Eine Workshop, wie so viele andere Künstler bei den Ottobrunner Konzerten, wird er nicht leiten - das übernimmt der Dozent Roland Pfeiffer von der Jazz & Rock Schule Freiburg, der seinen Kurs "The Music of Al Di Meola" anbietet.

Karten für das Konzert von Al Di Meola im Ottobrunner Wolf-Ferrari-Haus am Samstag 13. Juni, gibt es unter Tel. 089-608 08 301/302 oder wfh@ottobrunn.de. Hier sind auch Anmeldungen für den Workshop möglich.

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