SZ-Serie Mahlzeit:Satt und zufrieden im Home-Office

Lesezeit: 2 Min.

Ernährungsberaterin Anne Goldhammer-Michl weiß, wie man zuhause schnell und gesund kocht. (Foto: Claus Schunk)

Die Ernährungsberaterin Anne Goldhammer-Michl hat während der Pandemie ein Kochbuch mit schnell umsetzbaren Gerichten kreiert.

Von Annette Jäger, Ottobrunn

Im Homeoffice stellt sich jeden Tag dieselbe nervige Frage: Was gibt’s zum Mittagessen? Während im Büro der Imbiss um die Ecke die Entscheidung abnimmt oder der Koch in der Kantine und die Kinder im Hort versorgt werden, muss man sich zu Hause selbst um den kulinarischen Aspekt des Arbeitstages kümmern. Und weil kochen, essen, verschnaufen alles in eine einstündige Mittagspause passen soll, kommen in acht von zehn Fällen vermutlich Nudeln mit Soße auf den Tisch.

Anne Goldhammer-Michl, Ernährungsberaterin und gelernte Köchin aus Ottobrunn, meint, das geht besser. Denn die schnellen Kohlehydrate in der Nudel verursachen gerne mal das berühmte „Mittagskoma“ und lassen in absehbarer Zeit neuen Appetit aufkommen.

Wie sehr die Ernährung die Gesundheit und das Wohlbefinden beeinflusst, hat Anne Goldhammer-Michl selbst erfahren. Sie litt unter chronischer Migräne, die sie durch eine Ernährungsumstellung in den Griff bekam. Um diesem Zusammenhang näher auf die Spur zu kommen, hat sie eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin gemacht. Eines ist ihr beim gesunden Essen wichtig: Es darf nicht als Verzicht daherkommen, vielmehr sollte es darum gehen, sich etwas Gutes zu tun. „Viele meinen, es dauert lange, gesundes Essen zu kochen.“ Das stimmt aber nicht. Sie hat während der Pandemie ein ganzes Kochbuch mit Rezepten fürs Home-Office kreiert, die alle einen Anspruch haben: Die Gerichte sind schnell zu kochen, gesund und lecker.

Ihr schnellstes Rezept ist die Kichererbsen-Kokossuppe, die in 15 Minuten fertig ist: Kichererbsen aus dem Glas und grüne Tiefkühlerbsen in Kokosmilch und etwas Gemüsebrühe ein paar Minuten kochen, mit Salz, Pfeffer, Kurkuma und nach Wunsch mit Kreuzkümmel, Chili oder Koriander würzen, pürieren - fertig. „Das kann man noch mit Garnelen, Champignons oder Ingwer verfeinern.“ Bei Kindern sind Gemüse-Wraps beliebt: Für zwei Portionen einen Mozzarella und zwei Eier pürieren, mit Salz und Pfeffer würzen, Petersilie, einen Kohlrabi und eine Karotte raspeln und unterrühren. Den flüssigen Teig dünn auf einem Backpapier ausstreichen und bei Umluft zwei Minuten bei 160 Grad backen. Die Wraps füllt man nach Belieben: mit Frischkäse, Salat, Radieschen oder auch gebratenem Huhn. „Da ist Eiweiß drin, Gemüse und Fett – das macht satt und zufrieden.“

Ideal für Familien sei auch Ofengemüse, das selbst bei „Gemüsemuffeln“ gut ankomme: Eine bunte Mischung aus Süßkartoffeln, Karotten, gerne auch Pastinaken oder Brokkoli, mit Olivenöl, Salz und Pfeffer auf dem Blech backen. Würzen lässt sich das mal mit italienischen Kräutern und mal mit Kurkuma und Kreuzkümmel. Dazu Feta darüber bröseln, einen Kräuter-Dip oder Hummus servieren. Auch Nachtisch darf sein im Homeoffice, zum Beispiel die superschnelle „schokoladige Avocadocreme“: Avocado und reife Bananen mit dunklem Kakao und etwas Schmand oder Joghurt pürieren, mit Kakao-Nibs bestreuen. Nach so einem Mittagessen geht es voller Energie in die zweite Hälfte des Arbeitstages. Als Snack kommt ein Joghurt mit Tiefkühlbeeren infrage oder ein paar Nüsse. „Aber eigentlich sollte man nach einer guten Mahlzeit vier Stunden nicht an Essen denken.“

Für diese Kolumne probiert sich die Redaktion immer zum Wochenbeginn durch Küchen, Kantinen und Kochkunst im Landkreis München.

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