Ottobrunn:Die goldene Mitte

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Ottobrunn genehmigt eine Arbeitsmarktzulage

Die Verwaltung im Ottobrunner Rathaus hat künftig etwas mehr Spielraum, wenn es darum geht, qualifiziertes Personal zu finden. Der Gemeinderat gestattet Bürgermeister Thomas Loderer und seinen Abteilungsleitern, künftig zehn Prozent der Gemeindemitarbeiter eine Arbeitsmarktzulage zu gewähren - ohne diese Personalentscheidung jeweils durch den zuständigen Hauptausschuss absegnen lassen zu müssen. Dieser muss nach einer Einstellung nur über den Vorgang informiert werden.

Die Einigung auf zehn Prozent der Mitarbeiter ist ein Kompromiss, der sich so erst in der Gemeinderatssitzung herauskristallisiert hat. Denn Rathauschef Loderer hatte gemeinsam mit Hauptamtsleiter Wolfgang Walter eigentlich eine Ausweitung des Spielraums von den bestehenden fünf Prozent auf 15 Prozent präferiert - und hatte sich mit diesem Vorschlag im vorberatenden Hauptausschuss auch denkbar knapp durchsetzen können.

Doch in der Abstimmung im Gemeinderat fand das Ansinnen plötzlich keine Mehrheit mehr - ein Patt hatte zur Folge, dass sich Rathauschef Loderer, Hauptamtsleiter Walter und SPD-Fraktionschefin Ruth Markwart-Kunas ein amüsantes Zahlenspiel lieferten. Schließlich war es unter anderem Markwart-Kunas, die im Hauptausschuss erstens die 15-Prozent-Marke abgelehnt hatte, zweitens aber vor allem nicht einverstanden war, dass der Hauptausschuss nicht über diese Personalentscheidungen beraten sollte.

Also herrschte im Gemeinderat nach der Ablehnung zunächst Ratlosigkeit. Dann wurde kurz erwogen, die alte Regelung vielleicht doch beizubehalten - also eine Fünf-Prozent-Marke. Und dann trat Hauptamtsleiter Walter auf den Plan. Seine Verwaltung benötige einen Spielraum, um Interessenten ein besseres Angebot zu machen. Vor allem aber sei es notwendig, dass Entscheidungen schnell und flexibel getroffen werden können, ohne zuvor noch einmal den Hauptausschuss beraten zu lassen, der womöglich erst ein paar Wochen später tage. Davon ließ sich auch die SPD überzeugen - und stimmte schließlich einem Kompromiss zu: Bis zu zehn Prozent der Gemeindemitarbeiter können jetzt eine Zulage erhalten - und die Verwaltung entscheidet frei.

© SZ vom 25.02.2017 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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