Ottobrunn:Der Preis der wilden Jahre

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Der Musiker Abi Ofarim spricht in Ottobrunn über sein Leben - und sammelt Spenden für seinen Verein "Kinder von gestern". (Foto: Neubauer)

Abi Ofarim erzählt in Ottobrunn aus seinem bewegten Leben

Mit einem international bekannten Talkgast geht Moderatorin und Autorin Ruth Eder am Mittwoch, 13. Juli, in die nächste Runde des von ihr initiierten Ottobrunner Kulturstammtisches: Nach der engagierten Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler wird diesmal der Sänger und Gitarrist Abi Ofarim, 78, im "Ayinger Ottobrunn" über sein bewegtes Leben berichten. Zwischen 1959 und 1969 war Ofarim mit seiner damaligen Frau Esther als Gesangsduo "Esther und Abi Ofarim" ein internationaler Star. Bis heute hat er erstaunliche 59 Goldene Schallplatten erhalten. Ende der Sechzigerjahre war er mit der Schauspielerin Iris Berben liiert.

Der 1937 in Safed in Galiläa als Abraham Reichstadt geborene Israeli war als Musikproduzent erfolgreich, lebte und arbeitete schließlich mit der Sängerin Margot Werner zusammen. 1979 wurde Ofarim wegen Drogenbesitzes und Verdachts auf Steuerhinterziehung verhaftet, aber letztlich nur zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt. 1982 veröffentlichte er ein Solo-Album mit dem Titel "Much too Much" sowie seine Erinnerungen in dem Buch "Der Preis der wilden Jahre". Nach seinem Abschied von der Bühne war Ofarim, der in München lebt, nur noch als Produzent tätig, bis er 2009 ein neues Album unter dem Titel "Too Much of Something" veröffentlichte.

Auch im sozialen Bereich engagiert sich Ofarim mit seiner Partnerin Kirsten Schmidt inzwischen: Er eröffnete mit dem Verein "Kinder von gestern" in München 2014 ein so genanntes "Jugendzentrum für Senioren", ein Projekt gegen Armut und Einsamkeit im Alter, für das Alt-Oberbürgermeister Christian Ude die Schirmherrschaft übernommen hat. Auch der Ottobrunner Kulturstammtisch am kommenden Mittwoch (Beginn 19.30 Uhr) dient einem sozialen Zweck: Es wird kein Eintritt erhoben, dafür bittet der Veranstalter, Bürgermeister Thomas Loderer, wie immer um eine Saalspende zugunsten einer karitativen Organisation: Der Betrag geht an Ofarims Verein "Kinder von gestern".

© SZ vom 08.07.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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