AdventAlle Jahre wieder kommt noch was dazu

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Ein Hingucker: das Weihnachtshaus von Angelika Multani und Alberto Garcia an der Feldstraße in Ottobrunn.
Ein Hingucker: das Weihnachtshaus von Angelika Multani und Alberto Garcia an der Feldstraße in Ottobrunn. (Foto: Claus Schunk)

85 Lichterketten, 16 Stromkreise und ganz viel Leidenschaft: Angelika Multani und Alberto Garcia verwandeln ihr Haus in Ottobrunn samt Garten schon von Oktober an in eine schillernde Weihnachtswelt.

Von Angela Boschert, Ottobrunn

Angefangen hat alles mit einem Rentier. Ihr Sohn Stephan wollte vor 17 Jahren unbedingt eines haben, erzählt Angelika Multani. „Wir haben dann eines gekauft.“ Heute gleicht ihr Garten in Ottobrunn in der Adventszeit einer Märchenlandschaft: Unzählige Schneemänner, Sterne, Pilze, Hasen und Küken leuchten um die Wette. Besucher sind willkommen, und nicht nur Kinderaugen glänzen.

Die 53-Jährige hat von Berufs wegen ein großes Herz für Kinder. Sie kümmert sich gemeinsam mit ihrem aus Kuba stammenden Partner Alberto Garcia, 61, als Tagesmutter um sieben Kleinkinder. Vor allem die freuen sich auf die Weihnachtszeit, wenn es rund um das Haus an der Feldstraße in Ottobrunn funkelt und glitzert. Dann leuchtet das Dach vor lauter vielfarbigen Lichterketten.

Was für die einen Kitsch sein mag, ist für die beiden Ottobrunner ein Hobby. Seit Anfang Oktober schon ist Alberto Garcia jedes Wochenende erst in den Keller gegangen, wo Kabel und Steckdosen sowie die inzwischen 85 Lichterketten lagern, und dann aufs Dach geklettert, um sie zu installieren: „Ich liebe diese Lichter“, sagt er mit leuchtenden Augen. „Als Kind haben wir in Kuba Weihnachten immer mit ganz vielen gefeiert.“

Auch im Garten werden Figuren aufgebaut und in die insgesamt 16 Stromkreise integriert, die Garcia inzwischen schnell zu programmieren weiß, damit sie jeden Tag von 16.30 bis 22 Uhr leuchten. Mit dem Rentier ging es 2007 los, seitdem kommt jedes Jahr etwas Neues hinzu. Für 2022 hatte das Paar im Ausverkauf bereits einen neuen Stern gekauft, verzichtete dann wegen der Energiekrise doch auf den Lichterglanz.

Mit einem Rentier fing es an, inzwischen ist ein ganzer Tierpark daraus geworden.
Mit einem Rentier fing es an, inzwischen ist ein ganzer Tierpark daraus geworden. (Foto: Claus Schunk)

Diesen Winter gesellt sich nicht nur ein Wal als Neuheit zu einem Pinguin, auch ein Fuchs schleicht neugierig zwischen den Büschen umher. Überall im Garten stehen zwar jede Menge Figuren, leuchtende Tannenbäume und Schneemänner, doch „für eine Polarlandschaft mit einem Eisbären wäre hinten in einer Ecke im Garten noch Platz“, sagte sich das Paar nach einem Moment des Überlegens.

Niemand muss draußen bleiben, jeder, der mag, darf den Garten betreten

Sobald die Lichter leuchten, steht das Gartentor an der Feldstraße 6 offen, damit möglichst viele Menschen hineinkommen, zwischen den Figuren hindurchspazieren und samstags auch gerne einen Glühwein genießen, den das Paar dann ausschenkt. Viele Familien machten eigens einen Weihnachtsausflug hierher, erzählen die beiden. „Sogar aus Aying kommen Besucher, und unsere Nachbarn haben schon im Herbst gefragt, ob wir dieses Jahr wieder weihnachtlich schmücken“, freut sich Angelika Multani.

Heißen jeden Besucher gerne willkommen: Alberto Garcia und Angelika Multani.
Heißen jeden Besucher gerne willkommen: Alberto Garcia und Angelika Multani. (Foto: Claus Schunk)

Aber kommt die ganze Weihnachtsbeleuchtung nicht teuer und ist schlecht für Umwelt und Klima? Da bis auf eine Ausnahme alles LED-Lichterketten sind, kostet der Strom pro Woche etwa so viel wie ein Waschmaschinengang, haben die Besitzer des Ottobrunners Weihnachtshauses ausgerechnet. Das ist es ihnen wert, insbesondere wenn sie spüren, dass sie viele Menschen glücklich machen. Eine Spendenbox am Gartentor verrät, dass sie die „Desert Flower Foundation“ unterstützen, die Mädchen in Afrika vor dem grausamen Ritual der Beschneidung bewahrt und ihnen eine Schulbildung ermöglicht. Deren Gründerin Waris Dirie haben sie vor Kurzem in München kennengelernt.

Damit nicht genug: Multani und Garcia sammeln auch für die Tierinsel Unmut, die sich um Straßenhunde in Griechenland kümmert. Außerdem backt Multani leidenschaftlich gern. Dieses Jahr sind es 18 Sorten Weihnachtsplätzchen. Im Corona-Jahr, als sie das Haus nicht beleuchtet haben, waren es sogar 42. „Das war eine Keksfabrik“, erinnert sich Alberto Garcia lachend – und lädt herzlich ein, davon zu kosten und sich den Garten anzusehen. Und das noch bis 6. Januar.

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