50. Todestag von Otto Braun:Ein Kraut namens Li De

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Polizeifoto von Otto Braun nach seiner Verhaftung 1926 in Berlin. (Foto: Staatsarchiv München)

KPD-Funktionär, Agent und Schriftsteller: Otto Braun war der einzige Ausländer, der in der Einheit mit Mao Zedong am „Langen Marsch“ in China teilnahm. Im abenteuerlichen Lebensweg des gebürtigen Ismaningers spiegeln sich die politischen Wirren des 20. Jahrhunderts.

Von Udo Watter, Ismaning

„Kraut“ ist im englischsprachigen Sprachraum eine nicht gerade freundliche, aber gängige Bezeichnung für einen Deutschen. Im Fall des kommunistischen Parteifunktionärs, Agenten, Militärberaters und Schriftstellers Otto Braun, der am 15. August vor 50 Jahren beim Badeurlaub in Bulgarien gestorben ist, ist die Bezeichnung auch objektiv passend – er wurde 1900 im Krautdorf Ismaning bei München in einer Dienstwohnung der Ersten Bayerischen Krautverwertungsgenossenschaft geboren, für die sein Vater Willibald als Buchhalter tätig war. „Er ist ja der klassische Kraut“, sagt der Münchner Historiker und Sinologe Frederick S. Litten und schmunzelt.

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