Ortsentwicklung:Strafzettel und ein neuer Kindergarten

Bei der Bürgerversammlung in Putzbrunn stellt Rathauschef Edwin Klostermeier die Pläne fürs nächste Jahr vor

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Harmonisch war es, und angesichts von etwa 70 Teilnehmern, darunter zahlreiche Gemeinderäte, eher ruhig. Die Putzbrunner Bürgerversammlung ist traditionell keine Veranstaltung für aufgeregte Gemüter. Wie es schon gute Tradition ist, stellten sich zunächst Gemeindeverwaltung, Polizei, Feuerwehr und öffentliche Einrichtungen unter dem Motto "Marktplatz der Informationen" der Öffentlichkeit vor, verteilten Infobroschüren und stellten sich den Fragen der Bürger. Im Mittelpunkt der Versammlung stand wie immer der ausführliche Bericht von Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD), der einen zügigen Abriss von allen Facetten des Gemeindelebens gab. Von der Einwohnerzahl (6778) über die Anzahl der Gemeindebediensteten (83, ohne Bürgermeister) bis zur Übertrittsquote ans Gymnasium (46 von 74 Viertklässlern im vergangenen Sommer) - der Rathauschef hatte alle relevanten Fakten mit dabei.

Bei der Kinderbetreuung stehe man weiterhin gut da, man könne annähernd hundert Prozent der Elternwünsche erfüllen, sagte er. Dennoch werden die Räumlichkeiten knapp, weshalb der Plan für das nächste Jahr die Eröffnung eines neuen Kindergartens vorsehe. Auf SZ-Nachfrage bestätigte Klostermeier am Freitag, dass die Mittagsbetreuung, die im Schulgebäude ebenfalls längst ihre Kapazitätsgrenzen überschritten hat, womöglich in den Kindergarten an der Rathausstraße umziehen könnte. Neue, deutlich größere Räumlichkeiten für den Gemeindekindergarten könnten auf einem kommunalen Grundstück südlich des Terrassenhauses entstehen. Der Gemeinderat werde sich dieser Thematik sehr bald annehmen.

Eine Nachfrage während der Bürgerversammlung betraf unter anderem die MVV-Tarifreform, der Bürgermeister übergab das Wort direkt an Landrat Christoph Göbel (CSU), der zur Veranstaltung gekommen war. Und jener konnte die Putzbrunner beruhigen: Dass die ganze Gemeinde in die M-Zone, also den neu formierten Innenraum, komme, sei sicher. Allerdings würden die Vergünstigungen voraussichtlich erst mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 umgesetzt.

Doch nicht nur der öffentliche Nahverkehr, auch der Individualverkehr kam während der Bürgerversammlung zur Sprache, beispielsweise ging es um die Möglichkeit, eine kommunale Verkehrsüberwachung für Putzbrunn einzusetzen. Wie Klostermeier berichtete, hat die von der Gemeinde in Auftrag gegebene Messung vor der Grundschule ergeben, dass viele Autofahrer sich dort nicht an das vorgegebene Tempo 30 halten. Nun werde der Gemeinderat zum Jahreswechsel entscheiden, ob man eine kommunale Verkehrsüberwachung beauftragt. "Die Bürger wollen es", so Klostermeier.

Gute Nachrichten hatte er dann noch bezüglich der Nachpflanzung an der Ottobrunner/Tannenstraße in der Waldkolonie, dort kommen nun Amberbäume hin. Weil ihre Wurzeln die Fuß- und Radwege stark beschädigt hatten, mussten dort in den vergangenen Monaten 16 Akazien gefällt werden.

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