Einer, das wird gleich zu Beginn klar, hat sich allerdings den Zorn des Publikums zugezogen: Opernintendant Nikolaus Bachler. Kaum ist auf der großen Leinwand zu sehen, wie er vor das Nationaltheater tritt, um die vielen Menschen zu begrüßen, ertönen Pfiffe und Buhrufe. Die Münchner kennen eben ihre Oper und lesen das Feuilleton, sie wissen also um die unglückselige Beziehung zwischen Bachler und "ihrem" so geliebten Maestro Kent Nagano. "Wenn einer in Wien Klaus Bachler heißt, und sich hier plötzlich Nikolaus nennt, ist das doch mehr als lächerlich. Und so einer vertreibt Nagano", schimpft eine ältere Dame, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. Auch der Kunstgeschichte-Student Andreas Geffert findet die Reaktion des Publiums mehr als verständlich: "Ich hatte dies erwartet - nach Thielemann auch noch Nagano zu verlieren, ist ein echter Aderlaß - zwei solche Künstler sind schwer zu ersetzen."