"Griaß di", sagt Max Lechner, "kimm eina." Im groben Leinenhemd, in kurzer Lederhose und wie selbstverständlich auch barfuß steht der 22-Jährige in der Tür. Mit breitem Lachen im Gesicht bittet er in das Haus im Oberland-Stil, das auch ohne seinen Bewohner inmitten der Wiesen, auf denen Kühe weiden, schon ein Postkartenmotiv abgeben würde. Zur Oktoberfestzeit haben Lederhosen und Dirndl auch in München Konjunktur. Für viele Menschen im Oberland aber sind die Tracht, die Blasmusik und das Platteln keine Folklore. Der Lechner Max, wie ihn seine Freunde nennen, trägt seine Lederhose wie andere die Jeans. Dass er die in Handarbeit selbst gemacht hat, kommt bei ihm freilich noch dazu. So wie manches andere.
Tracht:Ein ganz normales Gwand
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Der 22-jährige Max Lechner ist einer von wenigen Säcklern in Bayern, die nach traditioneller Art Lederhosen herstellen.
(Foto: privat)Zur Wiesn zwängen sich viele in Lederhose oder Dirndl. Für den 22-jährigen Säckler Max Lechner aus Hofolding ist die selbstgenähte Hirschlederne jedoch ein Kleidungsstück für den Alltag.
Von Bernhard Lohr
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