Mit einem kleinen Volksfest hat Unterschleißheim am Samstag den Umbau des Bahnsteigs gefeiert. Auch wenn die Arbeiten noch gar nicht restlos abgeschlossen sind, spendierte die Stadt Freibier und Brotzeit, um nach monatelanger Baustellenbehinderung einen Schlusspunkt zu setzen. An die 300 Besucher feierten mit, für die Kinder war eine Hüpfburg aufgestellt.
Etwa 30 Millionen Euro hat die Bahn AG in den behindertengerechten Umbau der Bahnsteige gesteckt, weitere elf Millionen Euro die Stadt in eine Optimierung der Zuwegungen, die den zentrumsnächsten Durchlass zwischen den Stadtteilen bilden. Die Bahnsteige wurden nach viel kritisierter Verschmälerung durch den Umbau teilweise wieder verbreitert, überdachte Unterstände und Wartehäuschen installiert. Zudem wurde der S-Bahn-Halt für den Fahrradverkehr verbessert. Unter der Le-Cres-Brücke wurden und an der St.-Benedikt-Straße werden Stationen für Leihfahrräder errichtet, bis 2020 sollen in Summe 390 moderne Radlstellplätze entstehen. Derzeit sind im Bahnhofsbereich knapp 150 vorhanden. Damit werde der Bahnsteig "zur Mobilitätsstation für die letzte Meile", sagte Bürgermeister Christoph Böck (SPD) bei der Einweihung. Die Investition der Stadt wertete er als Beleg dafür, "dass wir es ernst meinen mit dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs".
In der Stadtratssitzung zuvor war gefrotzelt worden, ob noch weitere Einweihungsetappen folgen werden: Im Oktober werden noch die Aufzüge in den Bahnsteig eingebaut, nächstes Jahr werden die Radständer fertig - und der Nachbarbahnhof Lohhof wurde auch umgebaut und muss noch eröffnet werden.