Oberschleißheim:Wohnquartier am Kreuzacker

Oberschleißheim: Wie an der Hirschplanallee könnten auch am Kreuzacker bald die Bauarbeiten beginnen.

Wie an der Hirschplanallee könnten auch am Kreuzacker bald die Bauarbeiten beginnen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Gemeinderat Oberschleißheim stimmt für viergeschossige Häuser und Stadtvillen

Das nächste Oberschleißheimer Neubaugebiet soll am sogenannten Kreuzacker entstehen. Zwischen Moosweg und St. Margarethen-Straße wird damit auf rund 1,6 Hektar Fläche begonnen, eine innerörtliche Baulücke zu schließen.

Entstehen sollen mehrere Wohnblöcke für Geschosswohnungsbau. Hinter verschlossenen Türen verhandelt der Gemeinderat über eine Umsetzung der sogenannten "Sozialgerechten Bodennutzung", einer Möglichkeit, die für den Grundbesitzer entstehende Wertsteigerung an den Infrastrukturkosten der Allgemeinheit zu beteiligen.

In den Neunzigerjahren begann die Erschließung des Areals

Als einst die Familie Negele nördlich des Moosweges ihren Aussiedlerhof baute, lag das weit am Ortsrand. Mit der Erschließung der Mooswegsiedlung in den 1990er Jahren wurde das rund fünf Hektar große Areal rund um den Aussiedlerhof zur innerörtlichen Baulücke, komplett von Straßen eingekreist und flächendeckend von Bebauung umgeben. Drei Eigentümer teilen sich die Fläche. Der Wunsch, den Kreuzacker als südöstliches Drittel baureif zu machen, begleitet das Rathaus schon seit Jahrzehnten. Intern hatte die Gemeinde aber das Neubaugebiet an der Hirschplanallee vorgezogen, dessen Realisierung sich freilich um Jahre verzögerte.

Zunächst hatte die Gemeinde eine Planung zur Bebauung des gesamten Geländes erstellen lassen, das die Erschließung und nötige Gemeinbedarfseinrichtungen sinnvoll auf die Fläche verteilt. Weil aber der mittlere der drei Grundeigentümer keinesfalls mitziehen will, ist diese Planung akut nicht umsetzbar. Nun hat sich der Gemeinderat darauf verständigt, zunächst den Kreuzacker als separates Baugebiet zu erschließen, allerdings so, dass eine später Weiterentwicklung des Gesamtgeländes nicht verbaut wird.

Einmütig hat sich der Gemeinderat nun als ersten Eckwert für das Neubaugebiet darauf verständigt, Geschosswohnungsbau entstehen zulassen. In einem ersten Grobraster vorgesehen sind drei längere Blöcke in Nordwest-Südost-Richtung, die bis zu vier Geschosse erhalten sollen. In die nordöstliche Grundstücksspitze sollen als Übergang zu den angrenzenden Flachbungalows des Glasangers kleinere Stadtvillen gesetzt werden. Das gesamte Gebiet soll über eine Tiefgarage erschlossen werden, deren Zufahrt im Eck von St.Margarethen-Straße und Michaelianger vorgesehen ist. Innerhalb des Quartiers soll es daher nur Fußwege geben.

"Sozialgerechte Bodennutzung" lautet das Stichwort

Die Widmung für den Geschosswohnungsbau ist nun die Grundlage für die weitere Umsetzung der "Sozialgerechten Bodennutzung". Hierzu hat der Gemeinderat bereits eine Sondersitzung hinter verschlossenen Türen abgehalten, um sich über das Instrument zu informieren und seine Anwendung bei der Baulandausweisung zu beraten. Während der mittlere Grundeigentümer der Baulücke kategorisch eine Bebauung ausgeschlossen hat, hatte sich der nordwestliche Eigentümer aufgeschlossen gezeigt. Im Rathaus wird erwartet, dass auch für diese Parzelle demnächst ein Antrag zur Bebauung eingehen wird. Laut der übergreifenden Strukturplanung sollte in dem nördlichen Stück eine neue Kindertagesstätte entstehen.

Der Gemeinderat hat die Planungsvorgaben einstimmig gebilligt. Angeregt wurde eher eine noch höhere Gebäudeentwicklung. Die Grünen forderten innovative Wohnkonzepte wie Mehrgenerationenwohnen oder Genossenschaftsbau.

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