Das Frühjahrsprogramm des Monteverdi-Chores München steht heuer unter dem Motto "Jesu, meine Freude". Entsprechend thront die gleichnamige fünfstimmigen Motette "Jesu, meine Freude" von Johann Sebastian Bach - vielleicht sein bedeutendstes A-cappella-Werk - im Zentrum des konzertanten Geschehens. Am Sonntag, 7. Mai, führen die Mitglieder des Monteverdi-Chores die Motette, die wohl ursprünglich für eine Begräbnisfeier komponiert wurde, im Neuen Schloss Schleißheim auf. Die Konzert-Matinee im festlich-barocken Ambiente beginnt um 11 Uhr.
Die elf Sätze des Werkes gruppieren sich um die Fuge "Ihr aber seid nicht fleischlich" und gliedern sich in sechs variierte Formen des Chorals und vier freie Sätze. Der Text vermittelt die Abkehr von den weltlichen Dingen und die Hinwendung zum Geist Jesu, der über alle Traurigkeit triumphiert. Diesem Meisterwerk des Hochbarocks stehen zwei Motetten aus dem 20. Jahrhundert gegenüber: Zum einen die ergreifende Trauermotette "Wie liegt die Stadt so wüst", die der langjährige Leiter der Kreuzchores, Rudolf Mauersberger, 1945 im Angesicht des zerstörten Dresden nach den Klageliedern Jeremias komponierte. Zum anderen die zur selben Zeit entstandene Motette "O Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens" von Kurt Hessenberg, die hoffnungsfroh eine friedvollere Zukunft postuliert. Des Weiteren präsentiert das rund 30-köpfige Ensemble unter Leiter Konrad von Abel Motetten von Johann Walter, Heinrich Schütz, Johann Hermann Schein, Reinhard Schwarz-Schilling und Gösta Nyström.
Dirigent Konrad von Abel wirkte von 1986 bis 1996 unter Sergiu Celibidache als künstlerischer Assistent bei den Münchner Philharmonikern. Sein Anspruch ist es, das Musizieren und Erleben von Musik nicht rein auf Emotionen aufzubauen, sondern eine Komposition in ihrem lebendigen Spannungsverlauf als Einheit zu vermitteln. Neben seiner Tätigkeit als Gastdirigent von Orchestern in ganz Europa widmet er sich der Ausbildung junger Dirigenten und Kammermusiker. Karten für das Konzert im Schloss Schleißheim kosten 15, ermäßigt elf Euro, sie sind erhältlich über Telefon 089/54 81 81 81 und www.muenchenticket.de. Weitere Informationen gibt es unter www.monteverdichor.de.