Oberschleißheim:Personalnot im Rathaus

Die Verwaltung muss aufgestockt werden

In der Oberschleißheimer Gemeindeverwaltung herrscht derzeit "Land unter". Zwei vom Gemeinderat schon vor Jahresfrist als nötig angesehene neue Stellen sind wegen der finanziellen Malaise noch nicht besetzt, zwei weitere Mitarbeiter hat der neue Bürgermeister Markus Böck (CSU) dringend erbeten - und jetzt muss das Rathaus auch noch Dienste des Gesundheitsamtes in der Verfolgung von Corona-Kontaktpersonen leisten. Im Gemeinderat werden immer wieder Versäumnisse angemahnt, die Böck nur schulterzuckend abtun kann. "Es bleibt vieles liegen", räumt er ein.

In einer umfassenden Bestandsaufnahme, einmal mehr hinter verschlossenen Türen, hat der Gemeinderat jetzt Verbesserungen eingeleitet. Die zwei neuen Stellen in Haupt- und Personalverwaltung, die Böck nach fünf Monaten Einarbeitung im Rathaus angemahnt hatte, wurden genehmigt. Außerdem sollen die beiden noch unter Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) geschaffenen Stellen eines Klimamanagers und eines Wirtschafts- und Tourismus-Referenten unverzüglich besetzt werden. Wegen der Ausgabensperre der Gemeinde infolge der Corona-bedingten Steuerausfälle waren die Planstellen noch nicht ausgeschrieben gewesen.

In der Sitzung kam man überein, zur Not heuer noch einen Nachtragshaushalt aufzulegen, um die Stellen formal zu schaffen, damit sie auch rechtsgültig ausgeschrieben werden können. Der Haushaltsplan für 2021, der turnusmäßig die Grundlage für neue Jobs schaffen könnte, würde planmäßig erst im Februar verabschiedet. Den Antrag für eine staatliche Förderung des Klimaschutzmanagements hat die Gemeinde bereits auf den Weg gebracht.

Erleichterung soll auch aus dem Landratsamt kommen. Zwei Teilzeitkräfte zur Entlastung für die ans Rathaus übertragenen Aufgaben der Corona-Verfolgung sind nach den Herbstferien anvisiert. "Die Corona-Aufgaben waren jetzt noch der Gipfel", sagt Böck. Als Vorsichtsmaßnahme in der Pandemie hat das Oberschleißheimer Rathaus nun wieder wie im März Blockbelegung eingeführt. Es sind zwei Mitarbeitergruppen gebildet, die sich tageweise abwechseln und sonst im Home-Office arbeiten. Schon im März hatte die Gemeindeverwaltung kurzzeitig den Modus eingeführt. So soll verhindert werden, dass ein möglicher Infektionsfall die gesamte Behörde lahmlegt. Auch der Bürgermeister ist jeden zweiten Tag im Home-Office, dazwischen kommt sein Stellvertreter Harald Müller für dringende Unterschriften zu Stippvisiten ins Rathaus.

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