Süddeutsche Zeitung

Oberschleißheim:Klimaschutz nur vielleicht

In der Gemeinde wird über einen Manager diskutiert

Die Stelle eines Klimaschutzmanagements soll im Oberschleißheimer Rathaus geschaffen werden - aber nur vielleicht und auf jeden Fall nicht gleich. Mit einem Stimmenpatt von sechs zu sechs hat es der Hauptausschuss des Gemeinderats abgelehnt, die Stelle sofort für den Stellenplan 2020 der Gemeindeverwaltung vorzusehen. Andererseits wurde dem Gemeinderat einmütig empfohlen, "grundsätzliches Interesse" zu bekunden.

Die Grünen hatten die Stelle gefordert, die derzeit zu wahrscheinlich 65 Prozent staatlich finanziert wird. Damit solle die Gemeinde "ihrem Bekenntnis zur klimafreundlichen Gemeinde Nachdruck verleihen", heißt es in einem entsprechenden Antrag. Im September hatte der Gemeinderat auf ähnliche Vorstöße von Grünen und SPD ein Konzept in Auftrag gegeben, wie sich im Rathaus Klimaschutzbemühungen konkret darstellen ließen.

Diesbezüglich ist bislang offensichtlich kaum etwas geschehen. Die Grünen haben mittlerweile bereits ihren nächsten Antrag nachgeschoben, mit dem der Beitrag zu einem kommunalen Energieeffizienznetzwerk gefordert wurde. Dazu hat der Gemeinderat im November beschlossen, sich ein entsprechendes Netzwerk im Gremium vorstellen zu lassen. Als zweiter Grüner Folgeantrag lag nun die Forderung nach einer Klimaschutzstelle auf dem Tisch. "Als grüner Bürgermeisterkandidatin ist mir dieses Thema ganz besonders wichtig", sagte Fraktionssprecherin Ingrid Lindbüchl zum erneuten Vorstoß, "Worten müssen jetzt unbedingt Taten folgen".

FW und CSU lehnten die Stelle jedoch ab, SPD, Grüne und FDP waren dafür, was zu einem Patt und damit der Ablehnung führte. Nun soll bei der Vorstellung des Energieeffizienznetzwerks noch im Januar auch ein bereits installierter Klimaschutzmanager geladen werden, der seine Aufgaben vorstellen soll.

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Quelle:
SZ vom 13.01.2020 / kbh
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