Oberschleißheim:Höher, größer, grüner

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Das Helmholtz-Zentrum darf nach oben wachsen

Kompakte Gebäude, große Volumen, Wachstum nach oben: Diese neue Strategie zur Gestaltung des Helmholtz-Zentrums wird vom Oberschleißheimer Rathaus planungsrechtlich umgesetzt. Nach 20 Jahren ändert die Gemeinde nach einem einstimmigen Votum des Bauausschusses den Bebauungsplan für den Forschungscampus, der zwar am Münchner Stadtrand liegt und München im Namen trägt, aber auf Oberschleißheimer Flur liegt. Zuletzt hat die Gemeinde den Strukturwandel auf dem Campus permanent über Ausnahmegenehmigungen begleitet, jetzt sollen Realität, Visionen und Baurecht in Einklang gebracht werden.

Das als Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) gestartete Forschungszentrum von Weltrang hatte in den Sechzigerjahren lang gezogene, flache Blöcke bezogen, die einst als Schweinemastanstalt erbaut und später als Knabenerziehungsanstalt genutzt wurden. Die Neubauten der GSF waren dann im Geist der Zeit ebenso niedrige, raumgreifende Gebäude mit möglichst kleinen, streng funktional getrennten Einheiten.

Dieser Trend ist längst völlig in sein Gegenteil umgeschlagen. Jetzt werden großräumige und multifunktionale Einheiten geschaffen, die mehrere Disziplinen räumlich vereinen und ihre Inhalte problemlos variieren können. Einen ersten Prototyp für den entstehenden "Helmholtz Pioneer Campus" zur neuen Schwerpunktaufgabe der Diabetes-Forschung hatte das Rathaus vor Jahresfrist noch als Ausnahme von dem seit 1998 gültigen Bauleitplan genehmigt.

Parallel hat das Helmholtz-Zentrum aber seit 2013 einen "Masterplan" für die langfristige Entwicklung kreiert, an dem sich dessen Baumaßnahmen orientieren. Grüner Kern dieses Zukunfts-Campus ist ein Park auf Flächen, auf denen der geltende Bebauungsplan Bürogebäude vorgesehen hätte. Den Park hat das Helmholtz-Zentrum bereits angelegt, es will nun das dort nicht wahrgenommene Baurecht über die restlichen Flächen verteilen.

Die am Rande der ökologisch wertvollen Heideflächen wichtigen Grünflächen des Areals sollen dabei erhalten bleiben. Äußerlich sichtbarste Veränderung sollen die Gebäudehöhen werden. Geplant ist, dass diese zu den Rändern des Campus hin nach Süden und Norden abgestuft werden. Im Westen, entlang der Ingolstädter Landstraße, werden die Büroanlagen, die dort bisher auf acht Meter Höhe beschränkt waren, künftig 17 Meter hoch wie im Herzen des Campus.

© SZ vom 28.04.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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