Oberschleißheim:Gestank wie im Stall

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Gerüche wie im Schweinestall beklagt die Initiative und vermutet das Versuchsgut der Tiermedizin als Verursacher der Belästigung. (Foto: dpa)

Bürgerinitiative moniert wieder Geruchsbelästigung. In Verdacht haben die Bürger das Lehr- und Versuchsgut der LMU.

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Nach Monaten der Entspannung hat zuletzt wieder Gestank die westlichen Wohngebiet von Oberschleißheim heimgesucht. "In letzter Zeit stinkt es im Ertelbaugebiet wieder häufiger nach Gülle, Silo und Mist", hat Karl Schwärzell für die "Bürgerinitiative gegen den Gestank in Oberschleißheim" in einem Brief geklagt. Das Lehr- und Versuchsgut der Ludwig-Maximilians-Universität am westlichen Ortsrand, das als Verursacher der Gerüche gilt, hat auf die akuten Klagen noch nicht geantwortet. Gemeinderätin Brigitte Scholle (SPD) hat nun das Rathaus aufgefordert, tätig zu werden. "Wir können das unseren Bürgern nicht ewig zumuten", monierte sie im Ferienausschuss des Gemeinderats.

Das Versuchsgut hat gesetzliche Anforderungen teils übererfüllt

Im Wahlkampf 2014 hatte sich die Initiative konstituiert, die seither vor allem mit dem Lehr- und Versuchsgut in intensivem Kontakt steht. Die Ursache des Problems ist aber weiterhin nicht lokalisiert. Bei einem Besuch auf dem Gut hatten die Anlieger festgestellt, dass es im dortigen Schweinestall in etwa so roch wie auch in ihrem Umfeld immer wieder. Allerdings hat das Gut hier bereits eine 4,50 Meter hohe Abluftanlage installiert, die gesetzliche Anforderungen um das Doppelte übertrifft.

Auf die Aktivitäten der Initiative hin wurde dann noch ein alter Güllebehälter abgebaut, der oben offen war, und bei allen verbleibenden Güllebehältern die vorhandenen Öffnungen mit Blechplatten verschlossen. Jetzt gibt es in den Abdeckungen nur noch Spalten und kleine Öffnungen, durch die Rohre, Pumpen und Rührwerke eingeführt sind.

Seit Anfang August sei der Gestank unerträglich, monieren Bürger

"Es ging auch mal eine ganze Zeit gut", attestierte Scholle. Seit Anfang August sei es aber wieder unerträglich, "es stinkt fast jeden Abend". Im Brief wird "besonders starker Mistgestank" an einem Donnerstag-Vormittag lokalisiert. Das Rathaus wird sich nun an den Vorstoß der Bürgerinitiative anhängen und ebenfalls im Lehr- und Versuchsgut vorstellig werden. Die Einrichtung der tierärztlichen Fakultät war von der Initiative als einzig denkbarer Verursacher des Gestanks ausgemacht worden, der immer wieder die Ertlsiedlung und angrenzende Wohngebiete durchzieht. Die Universität hatte sich stets kooperativ gezeigt und über den Kontakt ihres Dekans mit der Initiative das Problem zur Chefsache gemacht.

© SZ vom 28.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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