Wegen des großen Interesses der Schleißheimer am Schicksal ihres alten Bahnhofs will die Bahn das historische Gebäude jetzt möglichst rasch loswerden. Noch heuer nach der Sommerpause soll wohl das Verkaufsverfahren gestartet werden, berichtete Bürgermeister Christian Kuchlbauer dem Gemeinderat. Zuletzt war befürchtet worden, dass angesichts wieder akuter Pläne zur Tieferlegung der Bahn der Bahnhof nicht veräußert werden könnte, da ihn eine Tunnelführung unmittelbar betreffen würde.
Ausweislich eines Besprechungsprotokolls zwischen Rathaus und der für diese Bahngüter handelnden "Deutsche Bahn Immobilien Region Süd" sei vom zuständigen Referenten mitgeteilt worden, dass ein Verkauf der Immobilie frühestens für das Jahr 2018 in Planung gewesen wäre. Aufgrund des öffentlichen Interesses an der Angelegenheit wolle man die Transaktion aber auf 2016 vorziehen, voraussichtlich auf das dritte oder vierte Quartal.
Das notwendige Exposé, mit dem das Objekt öffentlich angeboten werden könnte, ist allerdings noch nicht vollendet. Es werde derzeit aber erstellt. Die Bahn werde nach Darstellung der Gemeinde den historischen alten Bahnhof nicht an den Meistbietenden vergeben, sondern neben dem finanziellen Gebot soll bei der Ausschreibung auch "Nutzungskonzept und Investitionskraft hinsichtlich des Sanierungsaufwandes eine Rolle spielen". Der Verein "Vabosh" (Verrückter Alter Bahnhof Oberschleißheim) möchte das historische Gebäude erhalten und einer öffentlichen kulturellen Nutzung zuführen.
Als Käufer solle sich nach den Vorstellungen des Vereins idealerweise die Gemeinde engagieren. Mit der Bahn sei eine Vorabinformation des Rathauses vereinbart, betonte Kuchlbauer, sodass die Kommune in jedem Fall die erste Bieterchance haben werde.