Oberschleißheim:Feuerwehrhäuser mit Brandschutzmängeln

Zwei Tote in Oberschleißheim, Am Stutenanger 6, vermutlich durch Gewalteinwirkung.

Insgesamt sind die beiden Feuerwehren in Oberschleißheim und Badersfeld gut ausgestattet.

(Foto: Florian Peljak)

Eine Bestandsaufnahme der Gemeinde Oberschleißheim kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis: Ausgerechnet in den Häusern der Feuerwehr sind Auflagen des Brandschutzes nicht erfüllt.

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Die Feuerwehrhäuser in Oberschleißheim und Badersfeld weisen Mängel beim Brandschutz auf. Zu dieser überraschenden Erkenntnis kommt eine Analyse zur Ausstattung der beiden Feuerwehren im Oberschleißheimer Gemeindegebiet. Deshalb sollen im nächsten Jahr unverzüglich die nötigen Rettungswege geschaffen und neue Anstriche aufgetragen werden.

Kritik wird in dem von der Gemeinde erstellten Papier auch an der Situation der Stellplätze in beiden Gerätehäusern geübt, die jeweils 2005 zuletzt umgestaltet wurden. Sie erfüllen noch nicht die neuesten Normanforderungen. Dies könne allerdings im Wesentlichen durch organisatorische Umstellungen ohne bauliche Eingriffe gelöst werden. Ansonsten kommt der Bedarfsplan, der erstmals aufgestellt wurde, zu dem Ergebnis, dass die beiden Feuerwehren insgesamt gut ausgestattet sind.

In dem vom Gemeinderat einstimmig verabschiedeten Papier werden auch die mittelfristigen Investitionen festgelegt. Demnach soll die Oberschleißheimer Wehr 2017 einen neuen Mannschaftstransportwagen für rund 38 000 Euro Nettokosten erhalten - der Staat leistet einen Zuschuss - und die Badersfelder Kollegen ein Löschgruppenfahrzeug für 240 000 Euro aus Eigenmitteln der Gemeinde. Laut Bedarfsplan wäre für die Badersfelder ein Tragkraftspritzenfahrzeug ausreichend, aber das Rathaus hat sich in Absprache mit den beiden Feuerwehrkommandanten auf das höherwertige Modell festgelegt.

Für den Einsatz der Feuerwehrleute gibt es Lob

Schon derzeit fahren die Badersfelder ein Löschgruppenfahrzeug, nachdem ihr bisheriges Gefährt den Geist aufgegeben hatte. Das Rathaus hat ein ausgemustertes aus Neufahrn angekauft, das aber im nächsten Jahr durch ein ordentliches Fahrzeug ersetzt werden soll. An technischer Ausstattung müssen laut Bedarfsplan im nächsten Jahr hydraulische Rettungssätze und Chemikalienschutzanzüge für zusammen 35 000 Euro netto beschafft werden.

Diese Investitionen stehen dann wie jede Ausgabe der Gemeinde unter dem Vorbehalt der aktuellen Finanzsituation, sind aber mit der Billigung des Bedarfsplans zumindest inhaltlich nicht mehr diskutabel und verleihen somit Feuerwehr wie Gemeindekämmerei die maximal mögliche Planungssicherheit. 2018 steht dann etwa ein neues Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug für Oberschleißheim für Nettokosten von 300 000 Euro in der Planung und 2019 ein Mehrzweckfahrzeug für Badersfeld für 25 000 Euro, dazu 16 neue Atemluftflaschen für 15 000 Euro. Bei allen Neuanschaffungen werden alte Fahrzeuge ausgemustert.

Die definierte Sollstärke von 78 Personen für die Oberschleißheimer Feuerwehr wird mit aktuell 90 Aktiven deutlich übererfüllt. Im Vorspann loben die Ortspolitiker den Einsatz der Aktiven: "Der Gemeinderat erkennt ausdrücklich das überdurchschnittliche Engagement der Feuerwehrangehörigen für das Gemeinwohl an und würdigt darüber hinaus die hohe gesellschaftliche Bedeutung der Einrichtung Feuerwehr über ihren gesetzlichen Auftrag hinaus."

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