Süddeutsche Zeitung

Oberschleißheim:Die Ortsmitte wird vollendet

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Sechs Jahre nach dem ersten Anlauf soll auch der zweite Teil des künftigen Oberschleißheimer Hauptplatzes angelegt werden. Eingerahmt wird er künftig durch zwei Geschäftshäuser

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Für die Umgestaltung des Oberschleißheimer Bürgerplatzes zur neuen Ortsmitte liefen schon die unmittelbaren Baustellenvorbereitungen, da schien endlich auch Teil zwei des Zentrumsprojekts in die Gänge zu kommen: Die beiden Eigentümer der potenziellen Geschäftshäuser am Nordwestende des künftigen Hauptplatzes stimmten einer Planung im Sinne des Ortsmittenkonzepts zu. Drei Monate vor dem Ende ihrer Amtszeit hatte die damalige Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler (SPD) nach jahrelangen Verhandlungen die Übereinkunft erreicht, im Februar 2014 beschloss der Gemeinderat das entsprechende Bebauungsplanverfahren.

Mittlerweile ist bekanntlich schon Zieglers Nach-Nachfolger im Amt, der Bürgerplatz ist fertig gepflastert mit klaffender Lücke zum Anschluss nach Nordwesten und auf den potenziellen Zentrumsflächen stehen mittlerweile Ruinen, die sechs Jahre ungebremst verfallen sind. Jetzt wurde der Neustart eingeleitet. Beide Grundstückseigentümer haben wie anno 2014 schriftlich eine Bebauung ihrer Flächen im Sinne der Ortsmittenplanung beantragt, der Bauausschuss des Gemeinderats hat die Planung einstimmig auf den Weg gebracht.

Gegenüber 2014 hat sich speziell für das östliche Grundstück, wo heute der aufgelassene Rewe-Markt verfällt, Grundlegendes geändert. Anstatt eines modernen Rewe-Marktes mit 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche plus integriertem Café entsteht nun ein mehrstöckiger Wohnblock, in dessen Erdgeschoss ein Penny-Discounter mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche angesiedelt ist. Westlich daneben wird von einem anderen Investor ein weiteres Wohngebäude erstellt, in dem ebenerdig ebenso zwei oder drei Läden öffnen sollen.

Die beiden Objekte rahmen dann den Marktplatz ein, der mit dem bisherigen Bürgerplatz zum neuen Hauptplatz verbunden wird.

Gegenüber der alten Planung hat es zwischen den beiden Investoren auch noch Flächenverschiebungen gegeben, sodass die Bebauungspläne neu konzipiert werden müssen, da für jedes Vorhaben ein separater Plan erstellt wird. Anhand der individuellen Bauvorstellungen wurde im Vorfeld bereits ein Lärmgutachten angefertigt. Demnach steht nach Angaben aus dem Gemeindebauamt beiden Plänen nichts entgegen.

Die Teilung des Bebauungsplanes für die beiden Einzelvorhaben war 2015 eine der ersten Amtshandlungen von Bürgermeister Christian Kuchlbauer (Freie Wähler), die Einigung auf den Penny-Markt anstatt der eingeschlafenen Rewe-Planungen 2019 eine seiner letzten. Ihn hat das unvollendete Projekt seine komplette Amtszeit begleitet; nun hat es mit Markus Böck (CSU) der dritte Rathauschef auf dem Schreibtisch.

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Quelle:
SZ vom 04.11.2020
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