Oberschleißheim:Die Gemeinde soll steuern

Verein fordert Vorgaben für neuen Besitzer des alten Bahnhofs

Wie geht es nach dem Erwerb des alten Oberschleißheimer Bahnhofs durch eine Immobiliengesellschaft weiter? Der Verein "Vabosh - Verrückter Alter Bahnhof Oberschleißheim" hat nun gefordert, das Rathaus solle mit der Aufstellung eines Bebauungsplans die Richtung vorgeben. "Für den alten Bahnhof existieren noch keine Instrumentarien, die aus Sicht des Gemeinwesens unerwünschte Entwicklungen verhindern würden", heißt es in einer Stellungnahme des Vereins, "ein Bebauungsplan würde diese Lücke schließen."

Als neuen Eigentümer des Bahnhofs hat der Verein die "Schwabmünchner Cosi Immobilien GmbH" ermittelt. Eine Kontaktaufnahme sei bisher nicht möglich gewesen. Auch im Rathaus sei die Gesellschaft noch nicht vorstellig geworden. "Die Absichten des neuen Eigentümers sind bislang nicht bekannt", schreibt der Verein.

Der Verein regt deshalb an, dass die Gemeinde die Initiative übernehmen solle, um über einen Bebauungsplan "die weitere Nutzung und Gestaltung zu steuern". Damit könne erreicht werden, bestimmte Nutzungsarten vorzusehen oder auszuschließen sowie "den alten Ortskern städtebaulich weiterzuentwickeln". Im Idealfall könne der Plan in Zusammenarbeit mit dem Grundstückseigentümer entwickelt werde.

Der alte Bahnhof aus dem Jahr 1858 ist alleine durch sein Alter eine historische Preziose. Einzigartig ist das Gebäude, weil es 1898 als Ganzes um sechs Meter verrückt wurde. Der Verein "Vabosh" bemüht sich seit langem um den Erhalt und eine öffentliche Nutzung als Begegnungsstätte, Kulturcafé oder auch Heimatmuseum. Ende vergangenen Jahres wurde das Gebäude in einer heftig kritisierten Aktion der Bahn meistbietend verkauft. Weder "Vabosh" noch die Gemeinde Oberschleißheim kamen zum Zuge.

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