Jahrelanges Bemühen, ein Votum des Gemeinderates und mehr als 1000 Unterstützer helfen dem Verein "Verrückter Alter Bahnhof Oberschleißheim" (Vabosh) offenbar nicht weiter. Die Deutsche Bahn verkauft zwar nun den ehemaligen Schleißheimer Bahnhof - allerdings an den Meistbietenden. Nach Darstellung von Vabosh hat die Bahn die Annahme einer Petition des Vereins mit mehr als 1000 Unterschriften für eine öffentliche Nutzung des historischen Gebäudes verweigert und den ehemaligen Bahnhof nun ausgeschrieben.
"Das ist schon ein Schlag ins Gesicht", monierte der Vereinsvorsitzende Andreas Hofmann. Seit 2008 bemüht sich die Initiative um Kauf und Erhalt des historischen Gebäudes mit dem Ziel, den Bahnhof öffentlich als Heimatmuseum, Ausstellungsraum und für andere kulturelle oder soziale Angebote zu nutzen.
"Ignoranz vor den Anliegen der Bevölkerung"
Nachdem zunächst die Bereitschaft der jeweils zuständigen Immobilien-Töchter der Bahn wechselte, den Bahnhof auch wirklich zu verkaufen, hatte Vabosh Anfang des Jahres mit seiner Petition Unterstützer mobilisiert. Die Annahme wurde nun verweigert. "So viel Ignoranz vor den Anliegen der Bevölkerung und vor der eigenen Geschichte habe ich noch nie erlebt", schimpft der mit den Gesprächen beauftragte Zweite Vorsitzende Walter Klar.
Nach seiner Darstellung ist die aktuell für den alten Bahnhof zuständige DB Immobilien Region Süd überhaupt nicht auf die auch vom Oberschleißheimer Gemeinderat gestützten Anliegen des Vereins eingegangen, sondern will an Vabosh vorbei den Bahnhof im September meistbietend verkaufen. "Es ist ein Stück aus dem Tollhaus, dass ein von uns Bürgern finanziertes Unternehmen sich gegen eine Bürgerinitiative stellt und jegliche Anzeichen von Bürgernähe vermissen lässt", sagt Walter Klar von Vabosh.