Zwei Trickdiebe haben in Oberhaching eine über 90-jährige Frau hereingelegt und um Bargeld und Schmuck in Höhe eines fünfstelligen Betrags erleichtert. Die beiden bislang unbekannten Täter klingelten am Montag gegen 14.30 Uhr an der Haustür der betagten Frau und gaben sich als Mitarbeiter eines Mobilfunkanbieters aus. Sie behaupteten, eine Telefonstörung beheben zu müssen, und verschafften sich so Zutritt zum Haus. Den vermeintlichen Reparaturtermin hatten sie wenige Stunden zuvor telefonisch angekündigt.
Im Haus gingen die Täter nach den Worten eines Polizeisprechers arbeitsteilig vor. Einer von ihnen forderte die Bewohnerin auf, den Fernseher anzuschalten, um verschiedene Sender zu überprüfen. Der zweite Täter gab vor, die Anschlüsse zu überprüfen. In Wirklichkeit durchsuchte er das Haus unbemerkt nach Wertgegenständen. Anschließend verließen beide das Haus zu Fuß in unbekannter Richtung.
Erst danach fiel der über 90-Jährigen auf, dass Bargeld und Schmuck fehlten. Den genauen Wert der Beute kann die Polizei noch nicht beziffern. Die Bestohlene rief eine Angehörige an, welche die Polizei verständigte. Eine sofort eingeleitete Fahndung brachte keine Hinweise auf die Täter.
Die Münchner Kriminalpolizei setzt jetzt auf Hinweise von Zeugen. Von den Tätern gibt es folgende Beschreibung: Einer der beiden Männer war etwa 30 bis 40 Jahre alt, 1,80 Meter groß, hatte eine hellbraune Hautfarbe, eine athletische Figur und schwarze kurze Haare. Er sprach akzentfrei Deutsch und trug ein langärmeliges Shirt mit weißem Aufdruck auf einem Ärmel. Der andere Täter war etwa 40 Jahre alt, 1,70 Meter groß, hatte helle Hautfarbe, braune kurze Haare und eine schlanke Figur. Auch er sprach akzentfreies Deutsch. Er trug eine graue Hose und eine graue Jacke.
Wer am Montagnachmittag im Bereich Flößerweg, Ringstraße, Wörnbrunner Straße und Vogelanger in Oberhaching etwas beobachtet hat, das im Zusammenhang mit dem Fall stehen könnten, wird gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 55, Telefon 089/2910-0 oder einer anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Die Kriminalpolizei nimmt den Fall einmal mehr zum Anlass, insbesondere ältere Menschen dringend davor zu warnen, angebliche Heizungsmonteure, Stromableser, Sanitärinstallateure oder ähnliche Personen in die Wohnung einzulassen, wenn nicht bekannt ist, dass ein entsprechender Termin anberaumt ist. Auch bei vermeintlichen Schadensfällen, wie behaupteten Wasserrohrbrüchen, sollte zuerst mit der Hausverwaltung, dem Hausmeister oder den Stadtwerken Nachfrage gehalten werden. Eine gesunde Skepsis sei keine Unhöflichkeit, so die Polizei. Ein echter Handwerker werde Verständnis haben.