Oberhaching:Sichere Garagen für Fahrräder

Die Gemeinde stellt 24 Boxen am Deisenhofener Bahnhof auf

Von Iris Hilberth, Oberhaching

"Oberhaching steigt auf" wirbt die Gemeinde derzeit wieder mit großen Plakaten für die Nutzung des Fahrrads. Doch wer das Auto stehen lässt und sich stattdessen in der als "fahrradfreundliche" zertifizierten Ortschaft in den Sattel schwingt, will sein Fahrzeug auch sicher abstellen können. Der Gemeinderat hat sich daher auf eine Neufassung der Fahrradabstellsatzung verständigt und zudem Nutzungsdauer und Mietpreise für 24 abschließbare Boxen am Bahnhof Deisenhofen festgelegt.

Die Gemeinde selbst besitzt schon seit einigen Jahren ein Lastenfahrrad mit Elektroantrieb. Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) zählt im Rathaus zu den eifrigen Nutzern dieses Gefährts. Unterwegs hat er auch selten Probleme, es abzustellen. Die Gehwege seien meist breit genug, berichtete er bei der Vorberatung im Verkehrs- und Umweltausschuss. Aber nicht jeder Lastenradbesitzer hat zu Hause eine Abstellfläche wie das Rathausfoyer. Daher soll in Wohnanlagen nun jeder zehnte Fahrradstellplatz so groß sein, dass ein Lastenrad oder ein Fahrrad mit Anhänger darauf Platz haben. Das heißt: mindestens drei Meter lang und einen Meter breit. Die Abstellflächen für normale Fahrräder sind 1,80 Meter lang und 0,75 Meter breit. Neu ist in der überarbeiteten Satzung zudem, dass Fahrradabstellplätze zukünftig nicht nur ebenerdig und über Rampen gut zugänglich sind, sondern auch ausreichend beleuchtet werden müssen.

Neu installiert werden Mitte Juli am Bahnhof 24 Fahrradboxen. Sie kommen auf das gemeindliche Grundstück westlich der S-Bahnstation. Vier dieser abschließbaren Unterstellmöglichkeiten sollen als Jahresboxen vermietet werden, die große Rest kann täglich gebucht werden. Der Ausschuss hat sich auf eine Tagesmiete von zwei Euro und eine Jahresmiete von 120 Euro geeinigt. Die Anschaffung kostet die Gemeinde etwa 65 000 Euro. Dazu kommen jährliche Kosten für den Service von 1200 Euro und die Versicherung von 650 Euro.

"Der Hub Deisenhofen wird attraktiver, wenn man hochwertige Radl dort einsperren kann", sagte Bürgermeister Schelle. Denn ein 5000 Euro teures E-Bike werde wohl kaum jemand an den normalen Radlständer anschließen. Johannes Ertl (WGO) gab zu bedenken, dass die Gemeinde jeden Stellplatz mit 17 Euro pro Monat subventioniere. Schelle sieht aber keinen Grund, von diesem Service abzurücken. "Das ist das gleiche, wenn wir Parkplätze für Autos bauen", sagte er, mit Stellplätzen habe die Gemeinde noch nie Geld gemacht, "ich glaube die Mietpreise sind angemessen". Die elektronische Buchung einer Radbox erfolgt über die Webseite www.bikeandridebox.de. Nach Bezahlung über das Portal wird der Zugangscode per Mail zugeschickt. Die gebuchte Box wird mit einen PIN-Code geöffnet.

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