Oberhaching:Schwächelnde Bildungseinrichtung

Die Wirtschaftsschule wird künftig zweistufig geführt und so zur konkurrierenden Mittelschule gestärkt

Von Iris Hilberth, Oberhaching

Die Wirtschaftsschule in Oberhaching soll umstrukturiert und fortan zweistufig werden. Damit soll sie wieder attraktiver werden. Bislang wird die Bildungseinrichtung unter dem Dach der Mittelschule auf dem Kyberg als dreistufige Außenstelle der Staatlichen Dieter-Hildebrandt-Wirtschaftsschule München geführt. Das heißt, von der achten bis zur zehnten Jahrgangsstufe kann dort der Mittlere Schulabschluss gemacht werden. Das Modell gilt so als überholt, in nahezu ganz Bayern wird inzwischen das zweistufige System favorisiert, die Klassen neun und zehn schließen an den qualifizierten Mittelschulabschluss an. "Wir sind quasi die Letzten, die noch dreistufig sind", sagte Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung und warb um Zustimmung für eine Umstellung.

Seit dem Schuljahr 2010/2011 gibt es die Oberhachinger Wirtschaftsschule in ihrer jetzigen Form. Zustande gekommen war sie durch einen Vertrag zwischen der Gemeinde und dem Landkreis sowie einer Vereinbarung mit der Stadt München. Ganz optimal ist das nicht mehr. Denn die Schülerdaten werden im Sekretariat in München verwaltet, wo auch die Stunden für diese Arbeit verrechnet, während die täglich anfallenden Sekretariatsarbeiten von der Mittelschule ohne Stundenaufstockung übernommen werden.

Auch gehen die Schülerzahlen an der Wirtschaftsschule in Oberhaching seit einigen Jahren zurück. Wie die Verwaltung in der Gemeinderatssitzung ausführte, sei vom Kultusministerium und der Regierung von Oberbayern deutlich gemacht worden, dass mit der derzeitigen Auslastung eine Fortführung der Wirtschaftsschule nicht gesichert sei. Als Grund dafür wird in Oberhaching auch die Konkurrenz mit der Mittelschule gesehen. Die würde nach einer Umstrukturierung wegfallen, da kein Schüler der 8. und 9. Klassen sich zwischen beiden Bildungseinrichtungen entscheiden müsste, sondern erst nach Beendigung der einen im selben Haus in die höheren Jahrgangsstufen wechselt. Der Gemeinderat begrüßte eine Umstrukturierung und beauftragte die Verwaltung, beim Kultusministerium und bei der Regierung von Oberbayern eine positive Stellungnahme abzugeben.

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