Oberhaching:Keine neue Querverbindung

Nachbarlandkreis lehnt Buslinie zwischen Wolfratshausen und Deisenhofen ab

Von Klaus Schieder, Oberhaching

Einen Bus, der vom S-Bahnhof in Wolfratshausen über Egling, Endlhausen und Oberbiberg zum S-Bahnhof Deisenhofen fährt, wird es erst einmal nicht geben. Der Kreistag des Landkreises Bad-Tölz-Wolfratshausen hat eine solche Linie mehrheitlich abgelehnt. Die Gründe dafür sind vor allem die hohen Kosten von rund 330 000 Euro im Jahr und die Zweifel daran, ob außer Schülern noch genügend andere Fahrgäste einsteigen. Allerdings soll das Projekt damit nicht ganz gestorben sein. Wenn der Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen neuen Nahverkehrsplan aufstellt, soll er die Möglichkeit für die Busverbindung nochmals prüfen.

Darüber dürften allerdings Jahre vergehen. Der Nahverkehrsplan wird erst überarbeitet, wenn klar ist, dass die S-7-Strecke nach Geretsried verlängert wird. Sollte es dann doch eine Chance für die Route zwischen Wolfratshausen und Deisenhofen geben, muss der Landkreis dem Beschluss zufolge auch die RVO-Linien 377 (Wolfratshausen - Bad Tölz), 375 (Wolfratshausen - Egling) und 381 (Deisenhofen - Geretsried) an die neue Verbindung angleichen.

Den Antrag auf den neuen Bus hatte die Gemeinde Egling gestellt. Bürgermeister Hubert Oberhauser (Freie Wähler) fand die Ablehnung zwar schade, sah aber ein, dass die jährlichen Kosten von 330 000 Euro "ein großes Pfund für den Landkreis" seien. Er zeigte sich überzeugt, dass das Potenzial an Fahrgästen vorhanden, allerdings auch schwer einzuschätzen sei. Dennoch appellierte er an den Kreistag, die Linie nicht ganz sterben zu lassen und forderte eine abermalige Diskussion, wenn der neue Nahverkehrsplan aufgestellt wird. "Eine Ost-West-Verbindung ist dringend notwendig", sagte Oberhauser.

Die Ablehnung der neuen Buslinie ist für Kreisrätin Gabriele Skiba (SPD) "kein Zeichen für die Zukunft". Die gewünschte Querverbindung werde niemals mit Schienen gezogen, deshalb müsse man auf den Bus setzen, meinte sie. Was die Fahrgastzahlen betrifft, fragte Skiba, wie eigentlich die Linie 381 von Deisenhofen nach Geretsried ausgelastet sei. Nach Auskunft aus dem Landratsamt ist dieser Bus nur schwach besucht, "wenn man die Schüler weglässt".

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