Die Gemeinde Oberhaching kommt mit dem Glasfaserausbau gut voran und zählt mittlerweile zu den obersten zehn Prozent in Bayern, die sich einer vollständigen Gigabit-Abdeckung nähern. Da mehr als 90 Prozent der Haushalte und Unternehmen in Oberhaching inzwischen mit Glasfaser versorgt sind, darf sich die Gemeinde jetzt „Gigabit-Region Bayern“ nennen. Sie ist allerdings nicht die erste Kommune im Landkreis München, die mit diesem Siegel ausgezeichnet wurde. Das Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung listet elf weitere Gemeinden auf, die diesen Ausbaustand bereits erreicht haben.
In Oberhaching wurde der Geothermieausbau genutzt, um gleich auch die Glasfaser unter die Erde zu bringen. „Der Erfolg basiert auf der vorausschauenden Entscheidung der Gemeinde und der Gemeindewerke, beim Ausbau der Fernwärme auch die Glasfaserinfrastruktur mitzudenken“, teilt die Gemeinde mit. Der Hauptkostenfaktor beim Glasfaserausbau, der Tiefbau, habe so effizient genutzt werden können, um langfristig eine moderne digitale Infrastruktur sicherzustellen.
Betrieben wird das Netz flächendeckend von M-Net aus München. Allerdings steht das Glasfasernetz auch anderen Anbietern offen. „Mit dieser Infrastruktur steigern wir nicht nur die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger, sondern sichern auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und die digitale Zukunftsfähigkeit unserer Gemeinde“, wird Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) in der Mitteilung aus dem Rathaus zitiert. Etwa acht Millionen Euro haben Gemeinde und Gemeindewerke bisher in den Ausbau investiert.
Einige Netzlücken bestehen auch in Oberhaching noch. Die Gemeinde verspricht, sie sukzessive möglichst im Zuge anderer Tiefbauprojekte zu schließen. Gleichzeitig bleibe die Gemeinde im Dialog mit Telekommunikationsanbietern, um Privathaushalten und Unternehmen eine möglichst breite Auswahl zu ermöglichen. Während Vodafone bereits teilweise das Glasfasernetz nutze, bleibe die Telekom trotz vieler Gespräche bisher außen vor. Grundsätzlich will die Gemeinde möglichst vermeiden, dass Straßen und Wege mehrfach aufgerissen werden. „Es ist volkswirtschaftlich unsinnig, mehrere parallele Infrastrukturen aufzubauen, wenn eine leistungsfähige Glasfaserlösung bereits existiert“, so Schelle.
Das Siegel „Gigabit Region Bayern“ dürfen neben Oberhaching im Landkreis München folgende Gemeinde führen: Schäftlarn, Unterhaching, Pullach, Gräfelfing, Neuried, Grünwald, Unterschleißheim, Oberschleißheim, Planegg, Baierbrunn und Haar.