Oberhaching:Fünf harte Jahre gehen zu Ende

Lesezeit: 2 min

Ein Tänzchen in der neuen Aula: Bürgermeister Stefan Schelle und Schulleiterin Dorothea Büchlmeir. (Foto: Claus Schunk)

Die Grundschule Deisenhofen wird feierlich eingeweiht

Von Iris Hilberth, Oberhaching

Ob es jemals in Oberhaching eine solch fröhliche Schulhauseröffnung gegeben hat wie die Einweihung der neuen Grundschule Deisenhofen, ist stark zu bezweifeln. Rappende Lehrerinnen, tanzende Pfarrer und einen Tuba spielender Bürgermeister sieht man nicht alle Tage in einer Aula. Die Schulfamilie hat aber auch allen Grund gehabt, die Fertigstellung ihres Hauses ausgelassen und mit pfiffigen Darbietungen zu feiern. Immerhin hat es fünf Jahre und sehr viel Nerven gekostet, die Grundschule Deisenhofen mit Hort und Mittagsbetreuung zukunftsfähig zu machen.

"Es ist vollbracht", leitete Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) seine Ansprache ein, und man konnte die Erleichterung spüren, die in seinen Worten mitschwang. Seit 2007 war die Gemeinde mit einer Optimierung der Schule befasst. Am Anfang, erinnerte der Rathauschef, sei es nur um den Wunsch der damaligen Schulleiterin Cornelia Winzinger gegangen, zum 40-jährigen Bestehen der Schule etwas mehr Licht ins Gebäude zu bringen, mit einer neuen Beleuchtung für etwa 40 000 Euro wäre man zufrieden gewesen. Aus den paar Lampen sind letztlich ein komplett neues Gebäude, eine neue Sporthalle, Hort und Mittagsbetreuung für insgesamt fast 25 Millionen Euro geworden. Denn kaum hatten die Handwerker angefangen, kam eines zum anderen und die ganze Misere des in die Jahre gekommenen Schulhauses trat zu Tage. Der Brandschutz war aus heutiger Sicht keiner mehr und die Wände schimmelig. 2011 stellte die Gemeinden dann fest, dass sie eh größer planen muss, um in Zukunft alle Kinder unterzubringen. Teilabriss und Neubau waren unumgänglich. Ursprünglich gab es in der Schule 13 Klassen, jetzt hat sie Platz für 16. Zwischen dem Baubeginn 2014 und der Einweihung am Freitag lagen allerdings fünf harte Jahre mit einem Schulleben auf der Baustelle.

"Es war ein steiniger Weg", gab auch Architekt Manfred Felix bei der Schlüsselübergabe an Schulleiterin Dorothea Büchlmeir zu. Bauen während des laufenden Betriebs ist ein große Herausforderung, an der Grundschule Deisenhofen kamen aber noch ganz andere, unvorhersehbare Probleme dazu. 2016 brannte die Holzfassade der fast fertig gestellten Sporthalle, dann verursachte ein Wolkenbruch einen Wasserschaden und schließlich kündigten noch verschiedene Baufirmen. Dass die Zeit nicht einfach war, wurde in allen musikalischen wie Wort-Beiträgen bei der Feier deutlich. "Wir sind froh, dass die lange Zeit der Baustelle endlich zu Ende ist", sagte Schulleiterin Büchlmeir, "Schüler schrieben Proben zum Presslufthammer-Beat", sang das Lehrerkollegium. Doch jetzt sind alle froh mit ihrer neuen Schule, mit dem großen Pausenhof, der Zweieinhalbfach-Sporthalle, dem Computer-Raum, dem grünen Klassenzimmer, dem Religionsraum, der Forscherwerkstatt, der Mensa und der Mehrzweckhalle, die früher mal die alte Turnhalle war. Bürgermeister Schelle findet: "Es ist ein großer Tag für Oberhaching und ein großartiger Tag für die Bildungslandschaft."

© SZ vom 30.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: