Oberhaching:Ein Campus zum Wohlfühlen

Oberhaching: Die beiden neuen Schulen sollen auf mehrere pavillonartige Gebäude verteilt werden. Karte: Hirner & Riehl Architekten, Küberth Landschaftsarchitekten, Bayer. Vermessungsverwaltung

Die beiden neuen Schulen sollen auf mehrere pavillonartige Gebäude verteilt werden. Karte: Hirner & Riehl Architekten, Küberth Landschaftsarchitekten, Bayer. Vermessungsverwaltung

Die Pläne für Fachoberschule und Realschule kommen im Gemeinderat überwiegend gut an.

Von Iris Hilberth, Oberhaching

Die Planungen für den Schulcampus in Oberhaching auf dem Grundstück am Bahnhof Deisenhofen schreiten voran. Doch nicht alle im Gemeinderat sind zufrieden mit den Plänen, wie sie am Dienstagabend dem Gremium zur Abstimmung über die Aufstellung des Bebauungsplans vorgelegt wurden. "Vielleicht sollte man die beiden Gebäude von Realschule und Fachoberschule einfach etwas drehen", hatte sich Claudia Schmidt-Utzmann (FDP) gedacht und diese Idee, wie sie sagte, mal "nach Hausfrauenart" auf den Plänen eingezeichnet. Die Architekten winkten ab, der übrige Gemeinderat bis auf Dirk Schneider (Freie Bürger) ebenfalls. Städteplanerisch sei das nicht sinnvoll, mehr Freifläche gebe das auch nicht, so die Antwort.

So wie die Planer die pavillonartig gegliederten zwei- bis dreigeschossigen Baukörper der beiden Schulen auf dem Gelände zwischen Bahnlinie und St. Bartholomäus platziert haben, findet Schmidt-Utzmann das jedenfalls nicht sehr glücklich. Sie habe erwartet, dass es ein Ensemble für Oberhachinger werde, aber so sei das eine Durchgangsstrecke, dort würden sich dann überwiegend die Jugendlichen aus den Schulen aufhalten, aber nicht die Mütter mit Kinderwagen, befürchtet sie. Die Architekten verwiesen auf den immerhin 50 Meter breiten Grünstreifen, der vielfältig gegliedert werden könne, "da ist alles, was sie sich wünschen, möglich." Natürlich sei in diesem ersten Entwurf noch nicht jede Bank dargestellt, auf der man sich niederlassen könne.

Auch Zweiter Bürgermeister Ludwig Pichler (CSU), der die Sitzung leitete, kann die Kritik nicht verstehen und lobte die Planung: "Mir geht auch als Lehrer das Herz auf, das ist ein Glücksfall für Oberhaching." Pichler arbeitet am Gymnasium in der Gemeinde und ist überzeugt davon, dass der Schulcampus ebenso wie seine Schule zu einem Bereich wird, "wo man sich wohlfühlt". Das Konzept sieht den Neubau einer vierzügigen Realschule, einer Fachoberschule sowie einer Mensa in einem separaten Gebäude, einer Dreifachsport- und Mehrzweckhalle sowie Freisportflächen vor. Es soll oberirdische Stellplätze und eine Tiefgarage geben.

Auf ein paar Änderung bestehen die Gemeinderatsmitglieder aber dann doch noch, bevor der Plan in die Auslegung geht und die Bürger, Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange beteiligt werden. So hatten die Architekten zunächst vorgesehen, zur Nutzung der Sonnenenergie ausschließlich Anlagen in der Dachebene oder auf den Dächern aufliegend zuzulassen, aufgeständerte Anlage hingegen nicht. Mit diese "Begrenzung der Solarenergiegewinnung", wie Sabine Hillbrand (Grüne) diese Vorgabe beurteilte, habe ihre Fraktion große Probleme. Auch sei eine solche Festlegung zum jetzigen Zeitpunkt nicht notwendig. Letzteres sah man in den anderer Fraktionen genauso, zumal die örtliche Bauvorschrift zur Ortsgestaltung aufgeständerte Anlagen sowieso nicht vorsieht.

Der Hinweis "Die Nutzung erneuerbarer Energien wird empfohlen" rief auch die CSU auf den Plan. Schließlich gibt die Gemeinde seit vielen Jahren Millionen für den Ausbau der Geothermie aus. Eine Empfehlung allein ist da zu wenig. Das Gremium ist sich einig, dass die Schulen selbstverständlich an die Geothermie angeschlossen werden.

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