Süddeutsche Zeitung

Oberhaching:Die Suppe schmeckt wieder

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Zweckverband stellt Schutzchlorung des Trinkwassers für 2600 Haushalte wieder ein

Von Michael Morosow, Oberhaching

Es hat keineswegs an der Zubereitung gelegen, wenn viele Menschen im südlichen Landkreis den ganzen August über den Frühstückskaffee nicht mehr genießen konnten und die Suppe so schmeckte, als sei sie mit einem Chlorhuhn zubereitet worden. Es lag schlicht am Trinkwasser, das in der Tat nicht nur nach Chlor roch, sondern auch danach schmeckte. Grund dafür war eine vorsorgliche Schutzchlorung des Trinkwasser, zu der sich der Zweckverband zur Wasserversorgung der Endlhauser Gruppe vor vier Wochen entschlossen hatte, nachdem bei einer Probeentnahme Coliforme Keime im Trinkwasser festgestellt worden waren.

Jetzt fließt wieder klares, geschmacksneutrales Trinkwasser durch die Leitungen in die Wohnungen und Häuser, die an der Wasserversorgung der Endlhauser Gruppe angeschlossen sind. Der Zweckverband hat die vorsorgliche Schutzchlorung am Donnerstag eingestellt - in Absprache mit dem Gesundheitsamt, wie es in einer Pressemitteilung des Zweckverbandes heißt.

Vielen Verbrauchern hat das Ganze nicht geschmeckt

Betroffen von der Maßnahme waren laut Gabriele Kaltenstadler von der Geschäftsleitung des Zweckverbandes Endlhauser Gruppe circa 2600 Haushalte in mehreren Ortsteilen der Gemeinden Oberhaching (Gerblinghausen, Oberbiberg, Kreuzpullach, Ödenpullach, Jettenhausen), Sauerlach (Groß- und Kleineichenhausen, Altkirchen, Gumpertshausen), Straßlach-Dingharting (Ebertshausen) sowie in einigen Ortsteilen der Gemeinde Egling im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen.

Die Verbraucher hätten das Chlor im Wasser durchaus geschmeckt und gerochen, sagt Gabriele Kaltenstadler. Einige Verbraucher hätten auch im Zweckverband angerufen, etwa weil sie der Chlorgeruch beim Duschen oder der seltsame Geschmack des Trinkwassers verunsichert habe.

Die Chlorung des Trinkwassers war nach Darstellung des Zweckverbandes erforderlich geworden, nachdem Anfang August bei einer Probeentnahme am Hochbehälter bei einer Kammer Coliforme Keime festgestellt worden seien. Der Brunnen und die Zweite Kammer des Hochbehälters seien aber von der Verkeimung nicht betroffen gewesen. Eine Gesundheitsgefährdung habe für die Verbraucher jedoch zu keiner Zeit bestanden, schreibt der Zweckverband.

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Quelle:
SZ vom 03.09.2016
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