Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilmklassiker „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ ist zwar mehr als hundert Jahre alt. Die unheilvollen, dämonischen Bilderwelten dürften aber nicht nur ausgewiesene Kulturpessimisten und Apokalyptiker an manche Entwicklungen der Gegenwart gemahnen: das Grauen, das unaufhaltsam näher kommt, der Absolutismus einer albtraumhaften Wirklichkeit, ein Untoter, der das Verhängnis bringt. Nun ja.
Wie aber lässt sich so eine Symphonie des Grauens, die visuell zu den großartigsten Kinowerken der Zwanzigerjahre gehört, musikalisch umsetzen? Die vier Musiker, die Murnaus „Nosferatu“ am Freitag, 14. März, im Bürgerhaus Pullach mit ihren Instrumenten begleiten, kleiden den Film von 1922 in ein jazziges Gewand.
„Unsere Musik klingt nicht wie traditionelle Stummfilmmusik, sondern zeitgenössisch und unvorhersehbar“, sagt Gitarrist, Komponist und Bandleader Werner Küspert. Zu seinem Ensemble gehören der Echo-Preisträger Bastian Jütte am Schlagzeug, Henning Sieverts, einer der bedeutendsten europäischen Kontrabassisten sowie der Saxofonist und Klarinettist Till Martin, der unter anderem mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik und dem Bayerischen Kunstförderpreis bedacht wurde. Ein Quartett renommierter Jazz-Musiker also, die den Horrorklassiker nach eigener Aussage „sensibel, aber auch mit expressiver Wucht“ neu interpretieren wollen.
Die Vorstellung im Bürgerhaus Pullach beginnt um 20 Uhr, gezeigt wird die restaurierte Filmfassung aus dem Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung. Karten gibt es im Büro des Bürgerhauses unter Telefon 089/744 74 47 00) und www.buergerhaus-pullach.de.