SZ-Serie: Fade Zeit:Nikolaus im Feuerwehrauto

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Feuerwehrmann Martin Baaske hat trotz schwieriger Zeiten die Kinder in Feldkirchen beschert. (Foto: privat)

In Feldkirchen kommt Martin Baaske mit seinen Kollegen heuer wieder unter Einhaltung aller Corona-Regeln zu den Kindern.

Von Anna-Maria Salmen, Feldkirchen

Was macht eigentlich der Nikolaus, um in Weihnachtsstimmung zu kommen? Wenn das einer beantworten kann, dann Martin Baaske. Am Wochenende ist der 33-Jährige in den roten Mantel des heiligen Mannes geschlüpft, um Feldkirchner Kindern im sonst eher tristen Corona-Advent eine kleine Freude zu bereiten. Vor der Pandemie besuchte der Nikolaus jährlich das Gerätehaus der Feuerwehr und verteilte dort kleine Geschenke, während sich die Eltern Glühwein und Bratwürste schmecken lassen konnten. Wie bereits im vergangenen Jahr muss ein solches Fest heuer ausfallen - die Feuerwehr aber ließ sich etwas anderes einfallen und schickte gleich zwei Nikoläuse in Feuerwehrautos zu Feldkirchner Familien. Kontaktlos stellten die verkleideten Einsatzkräfte kleine Päckchen vor die Türen, nach einem Gruß aus sicherem Abstand ging es weiter zur nächsten Station.

"Wir haben überlegt, ob wir die Aktion trotz der hohen Zahlen stattfinden lassen können", erzählt Baaske. Die Tatsache, dass alle Feuerwehrmitglieder, die an der Aktion teilnahmen doppelt oder sogar zum dritten Mal geimpft seien, habe jedoch die Zweifel ausgeräumt. Zudem kennt der Nikolaus die gängigen Hygieneregeln: Die Übergabe der kleinen Geschenke fand im Freien mit viel Abstand und Masken statt. "So können wir den Kindern in dieser schwierigen Zeit einen Funken Hoffnung geben und ihnen zeigen, dass wenigstens das mit dem Nikolaus hinhaut", sagt Baaske, der sich bereits seit 15 Jahren in der Feuerwehr engagiert, vier davon in Feldkirchen. Das Strahlen der kleinen Feldkirchner bestätigte Baaske eigener Aussage nach, dass es die richtige Entscheidung war, die Aktion nicht abzusagen. "Das ist unbezahlbar. Wenn kleine Kinder einen mit riesigen Augen anschauen, geht das schon ins Herz." Bereits im vergangenen Jahr spielte er die Rolle des bärtigen Mannes.

Im echten Leben ist Baaske Fotograf. Privat geht er gerne auf Christkindlmärkte, um in Weihnachtsstimmung zu kommen. Und heuer? "Wir haben unseren Garten mehr dekoriert als normalerweise, um ein bisschen auszugleichen, dass solche Sachen ausfallen." Und durch das Feuerwehrhaus schallte am Wochenende "Lasst uns froh und munter sein". Zahlreiche Kisten voll mit Schoko-Nikoläusen reihten sich aneinander und warteten auf ihre Auslieferung. Zwei der Feuerwehrautos waren sogar mit blinkenden Lichterketten geschmückt.

Am Morgen vor der Aktion hatte die Feuerwehr zu einem Einsatz ausrücken müssen - bereits festlich für die Nikolausfahrten dekoriert und mit eingeschalteten Lichterketten statt mit Blaulicht. In einer Firma hatte ein Brandmelder angeschlagen. "Leider waren noch nicht viele Leute auf den Straßen unterwegs", erzählt Baaske lachend. "Sonst hätten wir sicher viel Aufmerksamkeit erregt."

Die stade Zeit ist dieses Jahr eine fade Zeit. Mit dieser Serie versucht die SZ, jeden Tag wenigstens ein bisschen Licht in den Advent zu bringen.

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