Neuried:Kampf um Tempo 30 auf der Staatsstraße geht weiter

Neuried: Zu schnell ist vielen Neuriedern vor allem der Verkehr auf der innerörtlichen Forstenrieder Straße.

Zu schnell ist vielen Neuriedern vor allem der Verkehr auf der innerörtlichen Forstenrieder Straße.

(Foto: Robert Haas)

Die Gemeinde tritt der bundesweiten Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeit" bei, die CSU-Fraktion ist allerdings dagegen.

Von Annette Jäger, Neuried

Die Gemeinde Neuried versucht mit allen Mitteln, Tempo 30 auf der Staatsstraße Planegger und Forstenrieder Straße durchzusetzen. Neuester Versuch ist der Beitritt zur bundesweiten Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeit", dem der Gemeinderat in seiner Sitzung diese Woche mehrheitlich zugestimmt hat. Es ist ein weiterer Versuch, die Hoheit über die Geschwindigkeitsanordnung in der Kommune zu erlangen. Auch die Garchinger Stadträte haben vor wenigen Tagen dafür votiert, sich der Initiative anzuschließen.

Seit Jahren kämpft die Gemeinde Neuried um eine Geschwindigkeitsreduzierung auf der Staatsstraße 2344, die den Ort durchschneidet. Das Staatliche Bauamt Freising ist dem Wunsch der Kommune bisher allerdings nicht nachgekommen. Große Hoffnung liegen nun auf dem Lärmaktionsplan, den die Neurieder in Folge einer EU-Richtlinie erstellt haben. Der Plan zeigt die Lärmbelastung im Ort und definiert Gegenmaßnahmen. Dabei wurde auch das Tempolimit als wirksame Maßnahme ausgemacht.

Eine Mitgliedschaft bei der Initiative "Lebenswerte Städte" würde die Bemühungen um Tempo 30 unterstützen, lautet das Argument der Grünen-Fraktion, die den Antrag gestellt hat. Tempo 30 würde Lebensqualität und Verkehrssicherheit im Ort steigern. Bislang sind 360 Städte und Kommunen der Initiative beigetreten. Die Hauptforderung lautet, dass die Kommunen die rechtliche Handhabe erhalten, eigenständig Tempo 30 anordnen zu können, wo sie es für notwendig halten.

Nicht alle Neurieder Gemeinderäte hielten den Beitritt zur Initiative jedoch für sinnvoll, sieben stimmten dagegen, darunter die CSU-Fraktion. Fraktionssprecher Michael Zimmermann kritisierte, dass nicht transparent sei, wer hinter der Initiative stehe. Außerdem hätten sich bislang eher größere Städte außerhalb Bayerns beteiligt, weniger kleine Kommunen wie Neuried. Der Lärmaktionsplan sei zudem eine ausreichende Maßnahme, Tempo 30 zu fordern.

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