Die Neurieder haben sich zur interkommunalen Zusammenarbeit im Regionalmanagement München Südwest bekannt. Der Gemeinderat stimmte mit großer Mehrheit in der Sitzung am Dienstag für eine weitere Mitgliedschaft in dem Verein. Es gab nur eine Gegenstimme – doch das starke Ergebnis wird das Konstrukt nicht retten können. Denn geknüpft ist der Beschluss an den Verbleib der Nachbargemeinden Gräfelfing und Planegg in dem Zusammenschluss. Die Gräfelfinger hatten zwar schon in einer vergangenen Ausschusssitzung für den Ausstieg gestimmt, doch wegen eines Nachprüfungsantrags mussten sie sich gleichzeitig zu den Neuriedern am Dienstag erneut im Gemeinderat mit dem Thema befassen. Für das Regionalmanagement ging es dennoch nicht positiv aus.
Der Münchner Südwesten, die Stadt Germering, das Würmtal mit den Gemeinden Gräfelfing, Planegg, Neuried, Krailling und Gauting sowie die Stadt Starnberg haben sich 2015 im Regionalmanagement München Südwest zusammengetan. Ziel des Zusammenschlusses war es, über den Tellerrand der eigenen Gemeinde- und Stadtgrenze hinauszublicken, Visionen für ortsübergreifende Themen wie Wohnen, Verkehr, Freizeit und Erholung zu entwickeln und in Projekten umzusetzen. Doch aus Kostengründen wollten Starnberg, Gauting und Krailling jüngst ihre Mitgliedschaft nicht verlängern. Das hat einen Stein ins Rollen gebracht: Auch Gräfelfing stimmte für den Ausstieg, nicht aus finanziellen Gründen, sondern weil die Kommune keinen Mehrwert der Mitgliedschaft für sich entdecken konnte.
Die Neurieder sehen das anders. Für Bürgermeister Harald Zipfel von der SPD, der auch Vorsitzender des Regionalmanagements ist, ist der Zusammenschluss das einzige Konstrukt, in dem er mit Vertretern des Planungsreferats der Stadt München an einem Tisch sitzt, an dem überörtliche Verkehrsströme mit Nachbarkommunen diskutiert sowie Parkräume oder Grünzüge definiert werden, wie er in der Sitzung am Dienstag darlegte. So ein Gremium gebe es sonst nicht.
Klar wurde in der Diskussion aber auch, dass ein Verbleib ohne die anderen beiden Würmtalgemeinden nicht sinnvoll wäre. Denn dann wären fünf Mitglieder von ehemals acht nicht mehr dabei, darunter die unmittelbaren Nachbarkommunen. Das würde unter anderem auch die Kosten für die Mitgliedschaft nach oben treiben. Mit dem finalen Beschluss des Gräfelfinger Gemeinderats, aus dem Verein auszusteigen, dürfte das Ende des Regionalmanagements besiegelt sein. Der Beschluss dort war knapp, die Stimmen der CSU, des Bürgervereins Gräfelfing-Lochham und der FDP konnten sich mehrheitlich gegen die Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing, die SPD und die Grünen durchsetzen. Auch wenn sich jetzt die Planegger für eine weitere Mitgliedschaft aussprechen sollten, wird das kaum genügen, um das Regionalmanagement weiterzuführen. Im Juli wird eine außerordentliche Mitgliederversammlung über die Zukunft des Vereins entscheiden.