Süddeutsche Zeitung

Grasbrunn:Unbekannter im Bus ist nur ein Gerücht

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Die Polizei gibt Entwarnung, nachdem in Neukeferloh Schulkinder von einem Jugendlichen angesprochen wurden.

Die Besorgnis unter Eltern war groß. Und die Nachricht war auch beunruhigend, die die Haarer Polizeiinspektion erreichte. Kinder hatten berichtet, dass ein Unbekannter sie am Mittwoch in Neukeferloh auf dem Schulweg angesprochen und versucht habe, in ein Fahrzeug zu locken. Doch die Polizei gibt am Freitag Entwarnung. Alles war offenkundig ganz harmlos.

Der Leiter der Polizeiinspektion, Stefan Roß, sagt auf Anfrage, tatsächlich habe sich ein 14-Jähriger mit jüngeren Grundschülern zwischen sechs und acht Jahren über sein Fortnite-Spiel auf seinem Smartphone unterhalten. Als die Kids damit hätten spielen wollen, habe er gesagt, das könnten sie, wenn sie zu ihm in den Bus einstiegen. Gemeint war ein Linienbus, der gleich darauf losgefahren sei. Aus dieser kurzen Begebenheit wurde dann der schreckliche Verdacht, nachdem ein Kind davon zuhause erzählt hatte. Die Geschichte landete im Elternchat der Schule, eine Lehrkraft griff sie auf und informierte die Polizei, die sich daran machte, das Ganze aufzuklären.

Polizeichef Stefan Roß kennt solche Fälle. Immer wieder komme es vor, dass sich solche Geschichten verselbständigten. Er will aber gar nicht verurteilen, wenn jemand so etwas an die Polizei meldet. Im Gegenteil: "Eltern, ruft die 110", bittet Roß, statt Gerüchte im Elternchat zu posten. Die Polizei gehe den Hinweisen mit großem Ernst nach. "Lieber fahren wir hundert Mal umsonst wo hin", sagt Roß. Er hört zurzeit vermehrt Gerüchte von Kindern, die angeblich von Unbekannten - meist in Transportern - angesprochen werden. Gerade wenn Kinder aufgeklärt würden über Gefahren durch Fremde, könnten solche Nachrichten in die Welt geraten. Für Haars Polizeichef sind das gar keine "Fehlinformationen" - die Kinder hätten es ja so erlebt -, sondern "Fehlinterpretationen" durch Erwachsene.

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