Neues Isar-Center Ottobrunn:Parken über der Mall

Neues Isar-Center Ottobrunn: Das Isar-Center in Ottobrunn wird bis 2024 umgebaut.

Das Isar-Center in Ottobrunn wird bis 2024 umgebaut.

(Foto: ATP Architekten (Visualisierung))

Mitte März beginnen die Vorarbeiten für den Umbau des Isar-Centers. Zuerst entsteht ein flacher Neubau mit Stellplätzen auf dem Dach, dann wird das alte Gebäude saniert. Die Reaktionen bei einer Informationsveranstaltung sind gemischt.

Von Daniela Bode, Ottobrunn

Mit dem Umbau der Unterhachinger Straße starten Mitte März die ersten Vorarbeiten für die Modernisierung und Vergrößerung des Isar-Centers am Ortseingang von Ottobrunn. Das erfuhren die mehr als hundert Zuhörer im Ratssaal des Wolf-Ferrari-Hauses am Mittwoch bei einer Informationsveranstaltung.

Vertreter des Eigentümers, der Württembergischen Lebensversicherung, des Generalplaners ATP und der Projektsteuerer von Drees & Sommer erläuterten das Vorhaben. Obwohl das Bebauungsplanverfahren samt öffentlichen Auslegungen abgeschlossen ist, kam einige Kritik. Einiges positives Feedback gab es aber auch.

Die Württembergische Lebensversicherung hatte das Objekt 1999 als Kapitalanlage gekauft und investiert nun rund 35 Millionen Euro in das Projekt, wie Thorsten Ullrich sagte, der bei der Versicherung für den kaufmännischen Teil des Vorhabens zuständig ist. Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) betonte, dass man als Gemeinde von Anfang an ein Interesse an dem Vorhaben gehabt habe, um die Nahversorgung in integrierter Lage zu fördern, und dass er schon viele positive Rückmeldungen bekommen habe. Die nötige Bebauungsplanänderung beschloss der Gemeinderat einstimmig.

Konkret wird in einer ersten Bauphase auf dem jetzigen Parkplatz eine Mall als flacher Neubau entstehen, auf dessen Dach ein Parkdeck sein wird. Mit denen in der Tiefgarage wird es dann 421 Parkplätze geben. Wenn der Neubau fertiggestellt ist, wird der jetzige Generalmieter Edeka dorthin umziehen. Dann wird in einer zweiten Phase der Bestandsbau generalsaniert. Die dortige Fassade wird geschlossen sein. Die des Neubaus soll zur Unterhachinger Straße hin offen und modern sein, "damit jeder Lust und Laune hat, hierherzukommen", sagte der Projektleiter der Planung, Daniel Thie vom Architekturbüro ATP.

Betrieb während der Bauarbeiten

Während der Bauarbeiten wird das Isarcenter weiter in Betrieb sein. Welche Geschäfte einziehen werden, kann man laut Stefan Kopp, beim Eigentümer zuständig für die Bautechnik, noch nicht sagen. Kopp betonte das Bestreben, bisherige Mieter zu halten und das Angebot auszubauen.

Die verkehrliche Anbindung wird so geregelt, dass man am Ende nur im Westen, bei der heutigen Ausfahrt des Parkplatzes, einfährt. Die Zufahrt zur Tankstelle soll erhalten bleiben, aber schmäler werden. Das soll Radfahrern und Fußgängern zugute kommen. Dort wird auch die Ausfahrt vom Parkdeck möglich sein, Richtung Unterhaching. Vor allem aber soll die Ausfahrt aus der Tiefgarage wie bisher um das Gebäude herum führen. Beim Umbau der Unterhachinger Straße soll die Zweispurigkeit weiter gewährleistet sein. Plan ist, dass der Neubau in zwei Jahren und das gesamte Vorhaben im April 2024 fertiggestellt ist.

Ein Zuhörer bemängelte, dass die Zahl der Parkplätze künftig gleich bleibe, obwohl die Verkaufsfläche sich verdopple, und fragte, ob der Stellplatznachweis erbracht sei. Ein weiterer fragte, ob Ersatzparkplätze geplant seien, wenn während des Neubaus nur die Plätze in der Tiefgarage zur Verfügung stünden. Dann würden die Leute ja in den umliegenden Straßen parken. Bürgermeister Loderer sagte, dass der Stellplatznachweis erbracht sei.

Für eine Ausweisung weiterer Parkplätze sei die Gemeinde nicht zuständig. "Außerdem wollen wir dafür werben, das Fahrrad zu nutzen", sagte er. Es seien 118 Fahrradstellplätze geplant. Einer Zuhörerin missfiel, dass es unter dem Neubau keine Tiefgarage gebe. Ullrich begründete das mit dem Argument der Wirtschaftlichkeit. Eine Ottobrunnerin hätte sich gar ein Panoramacafé auf dem Neubau gewünscht. Loderer sagte, dass auch Wünsche der Gemeinde, etwa höher zu bauen, offen blieben. Das sei eine Entscheidung des Investors.

Einige positive Töne gab es auch. Ein Zuhörer betonte, dass es toll sei, dass "unsere Nahversorgungsmöglichkeiten verbessert werden". In Richtung der Parkplatz-Kritiker sagte er, dass es immer freie Plätze oben und in der Tiefgarage gebe, egal zu welcher Tageszeit er komme, und erntete dafür Applaus. Eine Frau, die mit dem Lastenrad fährt, freute sich, dass die künftige Verkehrsinsel größer sein wird und sie dort bald auch mit ihrem Rad Platz haben wird.

In einer ersten Fassung war Daniel Thie vom Architekturbüro ATP als Projektsteuerer bezeichnet worden, er ist aber Projektleiter der Planung.

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