Neue Realschule:Hohenbrunns Chancen steigen

Neue Realschule: Höhenkirchen-Siegertsbrunn: künftiger Standort der Realschule am westlichen Ortsrand neben der Erich-Kästner-Schule Foto: Claus Schunk

Höhenkirchen-Siegertsbrunn: künftiger Standort der Realschule am westlichen Ortsrand neben der Erich-Kästner-Schule Foto: Claus Schunk

(Foto: Claus Schunk)

Der Gemeinderat von Höhenkirchen-Siegertsbrunn hält trotz Kritik am  Schulstandort  Brunnthaler Straße fest.

Von Bernhard Lohr, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Der Gemeinderat von Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat am Donnerstagabend mit zwölf gegen elf Stimmen beschlossen, an dem Standort Brunnthaler Straße für den Bau einer Realschule festzuhalten. Damit liegt der Ball wieder im Feld des Zweckverbands weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises, der die Gemeinde nach einer Kostenschätzung gebeten hatte, ihre Standortwahl zu überdenken. Die Schätzung hatte ergeben, dass die Realschule wegen Synergieeffekten auf einem Campus neben dem Gymnasium etwa 20 Millionen günstiger käme. Womöglich strebt der Zweckverband nun einen Bau in Hohenbrunn an.

Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD), die mit der Mehrheit für ein Festhalten an der Beschlusslage votierte, sagte am Freitag, die Gemeinde werde nun von ihrer Seite "alles in die Wege leiten", um "zügig" den Weg für einen Schulbau an der Brunnthaler Straße zu ebnen. Ihr sei aber klar, dass der Zweckverband nun seinerseits abwägen werde. Außer den Kosten dürfte dabei eine Rolle spielen, wie schnell in Hohenbrunn die Schule zu bauen wäre. Die Schule wird gebraucht.

Ein Kippen des Standortbeschlusses vom 28. Februar 2019 hätte in Höhenkirchen intensive Debatten ausgelöst und wohl einen Bürgerentscheid zur Folge gehabt. Denn so umstritten wie die Kosten sind die Folgen einer neuen Realschule gerade am Campus für den Verkehr. Anita Reiprich (SPD) warnte, den bestehenden Beschluss aufzuheben. "Sind wir ein Fähnchen im Wind?" Widerspruch erntete sie, als sie den Realschulbau am Ort generell infrage stellte, weil der die Attraktivität der Gemeinde steigern, den Siedlungsdruck erhöhen und den Verkehr vermehren würde. Manfred Eberhard (UB) konterte: "Wir können doch nicht anfangen, unseren Ort unattraktiv zu machen."

Während die Gemeinderäte mangels aussagekräftiger Untersuchungen im Dunkeln tappten, wie sich eine Realschule am Campus auf den Verkehr auswirken würde, hatten sie vom Rathaus zu den Kosten je nach Standort differenzierte Zahlen vorgelegt bekommen. Diese zeigten, dass es für die Gemeinde - anders als offenkundig für den Zweckverband - keinen großen Unterschied macht, wo die Schule entsteht. Selbst bei einem Bau in Hohenbrunn hätte man mit etwa 25 Millionen Euro zu kalkulieren.

Die Gemeinde setzt andere Synergieeffekte an als der Zweckverband. So hätte eine Realschule an der gemeindlichen Grund- und Mittelschule an der Brunnthaler Straße den Vorteil, dass dort eine neue Sporthalle und eine Mensa gemeinsam genutzt werden könnten. Konwitschny signalisiert dem Zweckverband finanzielles Entgegenkommen, sollte dieser den Schulbau an der Brunnthaler Straße unterstützen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: