Neubiberg:Vernetzt im Sinne der Kinder

Andrea Pölert, Sprecherin Gesamtelternbeirat Kitas  Neubiberg

Andrea Pölert aus Unterbiberg ist Sprecherin des Gesamtelternbeirats der Kitas in Neubiberg. Sie hat schon viele Jahre Erfahrung mit der Arbeit in Elternbeiräten gesammelt.

(Foto: privat)

Der Neubiberger Gesamtelternbeirat bündelt die Interessen der Gremien in den einzelnen Kitas und vertritt drei Viertel der Einrichtungen am Ort. Die Kooperation mit dem Rathaus funktioniert offenbar gut

Von Daniela Bode

Zusammen geht alles besser. Das ist eine der Ideen, die hinter dem Gesamtelternbeirat der Kinderbetreuungseinrichtungen in Neubiberg steckt, der sich im Mai dieses Jahres gegründet hat. Auslöser, das Konstrukt ins Leben zu rufen, war laut Sprecherin Andrea Pölert aus Unterbiberg eine neue Essensgeldregelung, die das Rathaus für die Betreuungseinrichtungen festgelegt hatte. Zu dieser hatten Eltern mehrerer Einrichtungen Bedenken, wie Pölert berichtet. Immer mehr kam die Idee auf, dass es doch "sinnvoll wäre, sich zu vernetzen", sagt Pölert. Und so geschah es dann auch.

Die Elternbeiräte des Kibeg-Kindergartens in Unterbiberg, dem Pölert angehört, und des danebenliegenden Awo-Kindergartens am Hallstattfeld haben schon gemeinsame Aktionen organisiert, beispielsweise einen Falkner eingeladen. Sie wissen bereits, dass gute Dinge herauskommen können, wenn man sich zusammentut. In dem Gesamtelternbeirat beteiligen sich nun Mitglieder aus Elternbeiräten von drei Viertel der Kinderkrippen, Kindergärten, Horte und Mittagsbetreuungen in der Gemeinde. Laut der Satzung, die sich der Gesamtelternbeirat gegeben hat, können Mitglied grundsätzlich alle Elternbeiräte der Neubiberger Kinderbetreuungseinrichtungen sein. Bei den Treffen, die wegen der Corona-Pandemie per Online-Meeting oder Whatsapp stattfanden, waren laut Pölert je zehn bis zwölf Personen dabei.

Der Gesamtelternbeirat hat verschiedene Aufgaben für sich festgelegt. Die Vernetzung der Elternbeiräte untereinander ist eine davon. "Es gibt ja Dinge, die bei den einen gut laufen, bei den anderen weniger - darüber kann man sich zum Beispiel austauschen", sagt Pölert. Sie denkt auch an eine Art Fortbildung für Elternbeiräte dazu, was ihre Rechte sind. Sie kann sich vorstellen, dafür einmal Horst Fleck, Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft der Elternverbände Bayerischer Kindertageseinrichtungen, einzuladen.

Außerdem sollen laut Satzung die Wünsche und Anregungen der Elternbeiräte verschiedener Einrichtungen gebündelt werden. Zudem will der Gesamtelternbeirat eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Elternbeiräten und den für den Betrieb der Kitas verantwortlichen Gremien ausbauen, auch der Kommune. Außerdem ist ein Ziel des Gremiums, die Gemeinde und ihre Organe zu den Themen Familie, Eltern und Bildung zu beraten.

Eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde funktioniert offenbar bereits, der Gesamtelternbeirat wird auch im neuen Betreuungsjahr tätig sein dürfen. Nach den Worten von Ordnungsamtsleiter Fabian Sass wird das Gremium bei der Frage der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Betreuungsgebühren beteiligt. Außerdem wird die Gemeinde eine Bedarfsanalyse erstellen, inwieweit die Eltern Bedarf an Betreuungsplätzen haben. "Da werden wir eingebunden werden", sagt Pölert. Sie begrüßt die bisher gute Zusammenarbeit mit der zuständigen Mitarbeiterin im Rathaus. So will diese laut Pölert auch einen Informationsbrief des Gesamtelternbeirats über dessen Arbeit an die Elternbeiräte weitergeben, wenn diese bis Ende Oktober neu gewählt sind.

Bei einem anderen Thema hofft Pölert, noch weiter zu kommen. Der Beirat hatte sich gewünscht, als beratendes Gremium wie etwa die lokale Agenda 21 in die Geschäftsordnung der Gemeinde aufgenommen zu werden. Dem Wunsch wurde nicht entsprochen. "Wir hoffen nun über die gute Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung oder den Gemeinderat, der unsere Bedeutung anerkennt, noch das Rederecht zu bekommen."

Insgesamt ist Pölert guter Dinge und würde sich freuen, wenn sich noch andere Elternbeiräte dem Gremium anschlössen, das sich dreimal im Jahr trifft. Die Arbeit mache Spaß, weil man Zusammenhänge und interessante Personen, etwa aus der Gemeinde, kennenlerne, sagt die Sprecherin. Und: "Es geht nicht nur um Kuchenbacken, es gibt auch viele andere Themen."

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