Neubiberg:Verkehrsinsel für die Hauptstraße

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Um die Querungshilfe anlegen zu können, werden die Bushaltestellen um zehn Meter verlegt. (Foto: Angelika Bardehle)

Neubiberg will Fußgängern den Übergang auf Höhe des Eiscafés erleichtern - zunächst mit einer Mittelinsel, später vielleicht mit einem Zebrastreifen.

Von Angela Boschert, Neubiberg

Viele Neubiberger wollen auf Höhe der Hauptstraße 55 sicherer über die Straße gelangen können. Eine Verkehrszählung ergab aber, dass hier zu wenige Fußgänger die Straße überqueren, um einen Zebrastreifen zu rechtfertigen. Trotzdem wurde nun eine Übergangslösung beschlossen. Denn ein Unfall ist genug.

Am 30. Januar 2017 wurde ein älterer Mann, der aus dem Bus ausgestiegen war und die Hauptstraße in Richtung Eiscafé Delfino überqueren wollte, von einem Auto frontal erfasst und durch die Luft geschleudert. Er wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Der verletzte Mann habe aufgrund seiner leichten Behinderung, jeden Tag Probleme, die Straße zu queren, berichtet ein Augenzeuge.

Dieser wandte sich noch am gleichen Tag an Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler) und erinnerte diesen daran, dass er bereits "vor über zwei Jahren um eine Lösung gebeten hatte". Denn für mobil eingeschränkte Personen wie etwa Senioren, Behinderte, Familien mit Kinderwagen und Kindergruppen stünden die Ampeln Kaiserstraße und Cramer-Klett-Straße zu weit voneinander entfernt. Zumal der Verkehr auf Höhe des Eiscafés, das vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebt ist, häufig dicht und schnell unterwegs sei.

Der Wunsch ist nicht neu. Schon die Agenda 21 Neubiberg-Ottobrunn hat 2008 auf fehlende Querungshilfen hingewiesen, die Neubiberger Grünen sammelten im Mai 2017 am Eiscafe 140 Unterschriften und Stefan Manner drängte auf der diesjährigen Bürgerversammlung erneut eindringlich darauf. Er und Antje Vogt hatten mit Blick auf ihre Kinder im Schulalter schon vor Jahren bei der Gemeinde darum gebeten, das Überqueren der Hauptstraße an dieser Stelle zu vereinfachen.

Die Busshaltestellen werden verlegt

Hier, wo sich das Eiscafé, die Bushaltestelle Barbarossastraße und der Fußweg aus dem südlich gelegenen Wohngebiet um die Max-Löw-Straße treffen, musste Manner oft die Hauptstraße überqueren: "Mit zwei Kindern an der Hand war das jeden Schultag ein nervenaufreibendes, weil gefährliches Abenteuer", sagt er.

Jetzt beschloss der Bauausschuss des Gemeinderats, probeweise eine Querungshilfe einzurichten. Christian Fahnberg vom Verkehrsplanungsbüro Ingevost hatte bereits eine Verkehrsstudie vorgestellt zu Möglichkeiten für einen sicheren Übergang auf Höhe der Terrasse des Eiscafés.

Dort queren die meisten Fußgänger die Hauptstraße und "der Fußverkehr ist äußerst umwegempfindlich", so Fahnberg. Daher soll hier für den Zeitraum von einem Jahr eine Mittelinsel mit Furt eingerichtet werden. Während des Erprobungszeitraums soll eine weitere Verkehrszählung stattfinden, in der Hoffnung dann die für einen Zebrastreifen erforderliche Zahl an querenden Fußgängern zu erreichen. Falls das gelingt, soll über einen Zebrastreifen nachgedacht werden.

Laut Verkehrsplaner Fahnberg müsste, ein Zebrastreifen, der Fußgängern ein Mehr an Sicherheit verschaffen soll, auffällig beschildert und markiert, gut beleuchtet und barrierefrei sein. Die Kosten dafür könnten schnell 50 000 Euro übersteigen. Problematisch sind die Enge der Hauptstraße, die Vielzahl an Garagenausfahrten und die Lage der Bushaltestellen, die jetzt um zehn Meter nach hinten versetzt werden.

© SZ vom 28.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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