Bunte Schirmchen, die man sonst auf Cocktails sieht, Bäume wie bei einer Modelleisenbahn: Nein, die Szenerie befindet sich nicht in einem Kinderzimmer, sondern beim Bürgerdialog im Neubiberger Gemeindeteil Unterbiberg. In der Aula der Grundschule des Ortsteils informierte die Gemeinde über die Umsetzung der Rahmenplanung für Unterbiberg, die der Gemeinderat vor einigen Jahren als Entwicklungskonzept beschlossen hat. Zudem konnten die Teilnehmer in kleinen Gruppen unter anderem Vorschläge machen, wie sie sich den Grünanger künftig vorstellen. Mitarbeiterinnen des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum moderierten die Veranstaltung. Fazit ist: Alle wünschen sich mehr Bäume und eine Aufwertung des Teichs.
Aktuell besteht die Grünanlage vor allem aus Wiesenfläche, den Teich in der Mitte bezeichnete eine Anwohnerin einmal als "Betonring, in dem braune Brühe drin ist". Sie stellte 2022 in der Bürgerversammlung auch einen Antrag zur ökologischen und optischen Aufwertung der Grünanlage, der einstimmig angenommen wurde. Das war Anlass, das Thema nun aufzugreifen. In drei kleinen Gruppen besprachen sich die Teilnehmer. Auf Grünanger-Plakaten brachten sie die Schirmchen an, die Aufenthaltsqualität symbolisieren, ebenso die Modellbäume.
Münchner Umland-Newsletter:SZ Gerne draußen!
Die besten Geschichten, spannende Menschen und Veranstaltungen für Groß und Klein in den Landkreisen rund um München und darüber hinaus - immer donnerstags in unserem kostenlosen Newsletter.
Eine Gruppe wünschte sich im nördlichen Teil der Anlage ein Wäldchen, eine andere eher lose angeordnete Bäume. Die einen wollten Hecken als Abgrenzung zwischen den Wiesen, auf denen die Kinder Fußball spielen, andere nicht. Aber im Grundsatz herrschte Einigkeit, dass es mehr Bäume geben soll, eventuell auch Sträucher mit essbaren Beeren. Und alle regten an, dass der Teich ökologisch und optisch aufgewertet werden soll. Idee ist, dass bei Bedarf noch runde Tische stattfinden. Es soll Geld im Haushalt für 2024 eingestellt werden, damit ein Fachplanungsbüro beauftragt werden kann.
Eine Vertreterin der Bauland GmbH sagt zu, alle Ideen mitzunehmen
Die Anwesenden sollten auch zu einem anderen Thema ihre Meinung äußern: Welche Nutzungen sie sich auf den freien Flächen westlich der Firma Securetec und südlich des Kreisverkehrs an der Lilienthalstraße wünschen. Diese gehören der Bauland GmbH, sie hat dort Baurecht für Büros oder Gebäude für Forschung. Die Gemeinde hatte dazu Vorschläge vorbereitet, die die Teilnehmer ankreuzen konnten - zum Beispiel, dass dort ein Quartiersplatz entstehen soll. Das fanden indes nur wenige wichtig.
Die Gemeinde hatte eine solche Nutzung in der Vergangenheit schon für den Marktplatz angestrebt, daraus wurde aber nichts. Sehr viele Teilnehmer wünschten sich hingegen die Ansiedlung eines Arztes und ein Angebot der Gesundheitsversorgung an der Lilienthalstraße. Auch darum hatte sich die Gemeinde in der Vergangenheit vergeblich bemüht. Ob es diesmal klappt, wird sich zeigen. Sina Schönau, die als Vertreterin der Bauland GmbH gekommen war, sagte zu, dass sie "gerne alle Ideen mitnimmt".