Neubiberg:Nichts wie weg

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Unglücklich scheint Christian Ceglarek, Direktor der Realschule Neubiberg, über den vorzeitigen Ferienbeginn nicht zu sein. Dem Wasserschaden sei Dank. (Foto: Claus Schunk)

Ein Leck in einer Wasserleitung beschert Neubibergs Realschülern vorzeitige Ferien

Von Stefan Galler, Neubiberg

Ein paar Stunden Vorsprung gegenüber der Meute können am letzten Schultag vor den Ferien schon die halbe Miete sein, um sämtlichen Staus in Richtung Süden zu entkommen. Insofern dürfte die Meldung, die am Freitagmorgen im Radio verbreitet wurde, einigen Neubiberger Realschülern und deren Familien durchaus in die Karten gespielt haben: Weil am Donnerstagabend vor der Schule ein unterirdisches Wasserrohr gebrochen war, sagte Schuldirektor Christian Ceglarek nach Rücksprache mit dem Ministerialbeauftragten für Oberbayern, Wilhelm Kürzeder, sowie dem Kultusministerium, den kompletten Unterricht für den Freitag ab. "Die Wasserversorgung war nicht gewährleistet, deshalb waren wir aus hygienischen Gründen zu diesem Schritt gezwungen", sagte Ceglarek. Wegen des Lecks in der Wasserleitung hätten weder die Wasserhähne, noch die Toilettenspülungen im Haus funktioniert.

Entdeckt worden war der Wasseraustritt von einer Lehrerin am Donnerstagabend gegen 19.30 Uhr. Kurz danach waren Fachkräfte des Zweckverbands München Süd-Ost vor Ort, um 20.30 Uhr wurde die Hauptleitung abgedreht. Dann ging alles sehr schnell: Direktor Ceglarek holte sich die Rückendeckung für die Absage des Unterrichts, stellte die Neuigkeit auf die Schul-Homepage und informierte die Lehrer, von denen einige auf Facebook unterwegs sind. "Man schimpft ja oft auf die sozialen Medien. Aber in diesem Fall war das die wirksamste Aktion, um möglichst viele Schüler zu erreichen", so der Schulleiter. Im Zeitalter von "Fake-News" musste erst einmal klargestellt werden, dass sich hier niemand einen Scherz erlaubt hatte.

So sprach sich also recht schnell herum, dass es wirklich der Wahrheit entsprach: Die Pfingstferien begannen für die Neubiberger Realschüler vorzeitig. "Gerade mal 50 Kinder waren dann am Freitagmorgen vor Ort. Einige wollten sehen, was los ist, die wenigsten kamen, weil sie gar nichts mitbekommen hatten", schilderte der Direktor, der kurzfristig das Handyverbot aufhob: "Wir hatten zwar eine Betreuung für die Kinder organisiert, aber alle erreichten ihre Eltern telefonisch, so dass um 8.10 Uhr das Schulhaus schon wieder leer war", sagte Ceglarek. Nun sind zwei Wochen Zeit, um den Schaden zu beheben, doch so lange wird es nicht dauern. Der Fehler sei erkannt, die Reparaturen laufen bereits. Also keine Chance, den Pfingsturlaub zu verlängern und vielleicht auch auf der Rückfahrt dem Stau zu entgehen.

© SZ vom 03.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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