Weil die Haushaltslage der Gemeinde Unterhaching wegen weggebrochener Gewerbesteuereinnahmen prekär ist, muss die örtliche Musikschule in diesem Jahr massiv sparen. Sie tut das unter anderem, indem alle Mitarbeiter freiwillig auf 6,25 Prozent ihres Gehalts verzichten. Außerdem sollen die Kursgebühren für Kinder und Jugendliche um fünf Prozent, für Erwachsene ab 25 Jahren mit eigenem Einkommen um 15 Prozent erhöht werden.
Dieser Erhöhung musste der Neubiberger Finanzausschuss zustimmen, da die Unterhachinger Einrichtung auch die Musikschule in der Nachbargemeinde betreibt und von dieser ebenfalls Zuschüsse erhält. Das Gremium tat dies am Montagabend einstimmig und sagte der Musikschule zudem 15 000 Euro für zwei neue Klaviere zu.
Zwar hat der Unterhachinger Gemeinderat kürzlich einen Zuschuss von 743 000 Euro für die Musikschule bewilligt, also deutlich mehr als die ursprünglich von der Rathausverwaltung vorgeschlagenen 500 000 Euro. Das sind dennoch etwa 100 000 Euro weniger, als die Musikschule mit Blick auf die Tariferhöhung für ihr Personal beantragt hatte.
Im Ausschuss in Neubiberg erläuterte nun Wolfgang Greth, einer der beiden Schulleiter, welche Einsparungen die Einrichtung bereits vorgenommen hat oder vornehmen will. Greth äußerte die Hoffnung, dass man die Schüler trotz der Gebührenerhöhungen halten könne. Die Bitte um den Zuschuss für zwei neue Klaviere begründete er damit, dass einige der älteren Instrumente - auch in Neubiberg - nicht mehr genutzt werden könnten. Für neue stünden aber keine Kapitalreserven zur Verfügung.
Im Ausschuss war das positive Echo der Musikschule gegenüber groß. So gab es viel Lob für den freiwilligen Gehaltsverzicht und die "kluge und vorausschauende Arbeit" (Elisabeth Gerner, SPD). Gemeinde-Geschäftsleiter Thomas Schinabeck betonte zudem, wie wichtig die Zusammenarbeit mit der Musikschule auch für den gebundenen Ganztag an den beiden Grundschulen sei.