Ende 2022 eröffnete das Containerdorf auf der alten Landebahn in Neubiberg, in dem vor allem aus der Ukraine geflüchtete Menschen wohnen, neben ihnen ein paar wenige aus anderen Nationen. Von Anfang an unterstützte der örtliche Helferkreis Asyl rund um Uwe Kreßner die Menschen dort intensiv. Jetzt wird die Hilfe kaum mehr nachgefragt, wie der Kreßner im Kulturausschuss des Gemeinderats schilderte. "Unsere Tätigkeit ist stark rückläufig", sagte der ehrenamtliche Helfer dort. Laut Kreßner wenden sich die Menschen nun vor allem an den Sozialdienst der Diakonie, der mittlerweile mit zwei Mitarbeiterinnen in der Einrichtung vertreten ist.
Der Helferkreis wurde bereits 2015 gegründet, als vor allem viele Syrer nach Deutschland flüchteten. Damals hatte er bis zu 150 Mitglieder, danach wurden die Aktivitäten eine Zeit lang heruntergefahren. Als dann voriges Jahr die ersten Ukrainer kamen, fanden sich laut Kreßner schnell wieder 80 Freiwillige, die anpackten. Im Containerdorf halfen sie in vielerlei Hinsicht: Sie unterstützten die Menschen nicht nur bei der Anmeldung, sondern auch bei diversen Anträgen, organisierten Freizeitaktivitäten und Deutschunterricht.
Mitte September waren in dem Containerdorf 335 Menschen gemeldet, unter ihnen rund 50 Kinder, von denen etwa 40 Schulen besuchen - vor allem die Grundschulen in Neubiberg und Unterbiberg und die Mittelschule in Riemerling. Auf eine Rückfrage aus dem Gremium, ob so gut wie alle Kinder die Schulen in der Gemeinde besuchten oder auch Schulen außerhalb, sagte Bürgermeister Thomas Pardeller (CSU), dass es im Landkreis ein gutes Miteinander gebe, auch wenn Neubiberg einen großen Teil schultere. "Wie es jetzt ist, bekommt man es gut hin, dann sind die Kapazitäten aber erschöpft", sagte Pardeller.
Laut Kreßner ist der Helferkreis aber immer noch aktiv. "Wir unterstützen noch in den Schulen", sagte er. Ehrenamtliche würden Kindern beispielsweise bei den Hausaufgaben helfen. Überhaupt stehen sie bei Bedarf weiter zur Verfügung. Offenbar haben er und seine Mitstreiter ihr Ziel erreicht, mit ihrer Hilfe für die Geflüchteten auch für den sozialen Frieden in der Gemeinde zu sorgen. Auf die Frage von Tobias Thalhammer (CSU), ob es schon fremdenfeindliche Vorfälle gegeben habe, antwortete er: "Wie 2015 gab es eigentlich gar nichts - Neubiberg ist vorbildlich."