Neubiberg:Ein Ort zum Lernen und Wohlfühlen

Neubiberg: Sehr gemütlich: Schulleiter Reinhard Rolvering und Schülerin Anna-Lena auf einem der Sofas in der neuen Bibliothek.

Sehr gemütlich: Schulleiter Reinhard Rolvering und Schülerin Anna-Lena auf einem der Sofas in der neuen Bibliothek.

(Foto: Claus Schunk)

Schülerinnen und Schüler haben die neue Bibliothek des Neubiberger Gymnasiums mitgestaltet

Von Alina Hanss, Neubiberg

Wer heute auf seine Schulzeit zurückblickt und sich die alte Bibliothek in der Ecke auf dem Schulhof in Erinnerung ruft, denkt vielleicht an verstaubte Regale, unbequeme Stühle und den Geruch von alten Büchern. Die Bibliothek war zuweilen ein mystischer Ort, den die meisten Schülerinnen und Schüler nur selten von innen zu sehen bekamen. Freistunden wurden dann doch lieber in Cafés verbracht, als freiwillig die Nase in eine gelbe Reclam-Ausgabe von Goethes Faust zu stecken.

Doch die Zeiten haben sich geändert, auch in Neubiberg. Dort eröffnet das Gymnasium Neubiberg nach einem Umbau wieder die Schulbibliothek, deren neues Erscheinungsbild so gar nicht zur Vorstellung eines antiquierten Lernortes passt. Schulleiter Reinhard Rolvering ist begeistert: "Die Renovierung hat aus der Bibliothek einen hellen und farbenfrohen Raum gemacht, der mit neuem Mobiliar zum Sitzen und Liegen einlädt. Die hochgezogenen Rückwände bieten einen Raum für individuelles Arbeiten. Hier kann man jetzt in entspannter Atmosphäre in Bücher und Medien schmökern."

Die Eröffnung möchte das Gymnasium mit einem Festakt am Donnerstag, 30. Januar, feiern. Dazu sind von 12 Uhr an alle eingeladen, die an der Planung und Realisierung des Projekts teilgenommen haben. Und auch die Klassensprecher und Mitglieder der SMV werden dabei sein, denn schließlich ist der neue Lernort für die und von der Schülerschaft gemacht.

Die Sechstklässlerin Clara war Teil des Wahlkurses, der sich an der Ausstattung der Bibliothek beteiligen durfte. "Wir haben gemeinsam darüber entschieden, welche aktuellen Bücher und DVDs in den Regalen zu finden sein werden", erzählt sie. "Das war super." Wie sie in Zukunft die Bibliothek nutzen würde? "Ich werde sicher öfter nach der Schule dort meine Hausaufgaben machen. Die neuen Sofas und Sitzmöglichkeiten stehen in einer Art Inselformation im Raum und sind sehr gemütlich. Man hat dort wirklich seine Ruhe. Außerdem können wir dort das freie Wlan der Schule nutzen, was mir sehr bei Hausaufgaben und Vorbereitungen helfen kann."

In Zeiten des Internets werden Lexika und Nachschlagewerke immer irrelevanter, wenn man durch Wikipedia und Suchmaschinen nur einen Klick von dem gesuchten Ergebnis entfernt ist. Braucht es da überhaupt noch Bücher und Bibliotheken? Schülerin Berra findet schon: "Ich gehe gerne in die Bibliothek, um dort Bücher auszuleihen. Und klar, das Internet ist eine enorme Hilfe, wenn ich schnell etwas nachschlagen muss", sagt die Achtklässlerin, die ebenfalls bei der Gestaltung der Bücherei mitgewirkt hat. "Aber ich kombiniere beides einfach gerne, in dem ich für Referate beispielsweise zuerst das Internet für den Überblick nutze und dann in die Bibliothek gehe, um mir in Büchern ein tieferes Wissen anzueignen und mich weitergehend zu informieren."

Berra und Clara sind nicht die einzigen, die ihre Zeit regelmäßig in der Bibliothek verbringen. Die Bibliothek sei in der Schülerschaft sehr gefragt. "Während der Umbauphase mussten wir nach Ausweichmöglichkeiten suchen, weil der Andrang ungehindert hoch war", sagt Rolvering. "Noch vor der Eröffnung wurde ich immer wieder gefragt, wann denn endlich die neue Bibliothek fertig sei. Jetzt haben wir für unsere Schule einen attraktiven Arbeitsbereich geschaffen, in dem die Schüler zusammenkommen können, um auch richtig zu arbeiten."

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